Am 11.03.2020 erreichten uns einige Mails, weil im Bereich Nordschwarzwald die K5311, dort besser bekannt als Motodrom, ab April 2020 für Motorräder Freitags , Samstags und Sonntags zu bestimmten Zeiten gesperrt werden soll. Der Name „Motodrom“ gibt ja eigentlich zu denken, aber die Strecke ist sehr unspektakulär. Andere würden sagen langweilig. Vor gut zwei Jahren wurde der Belag auf der Strecke erneuert. Ob danach wirklich ein Anstieg der Unfallzahlen erfolgt ist, konnte bis dato nicht ermittelt werden.
Nun müssen wir abwarten bis die Schilder aufgestellt worden sind, vorher können wir (eines unserer Mitglieder) nicht klagen!
Wenn noch jemand genaue Infos über die Strecke , Unfälle dort oder ähnliches hat, gerne an Michael Wilczynski mailen.
Hallo zusammen,
Wer behauptet, die Strecke sei unspektakulär oder langweilig, ist sie noch nie gefahren. Sie bietet, außer einem Top Fahrbahnbelag, auf ca. 8 km Kurve an Kurve. Der Name kommt nicht von ungefähr. Durch die flache Landschaft und die Streckenführung sieht man schon von weitem, ob ein Auto entgegenkommt.
Tatsache ist zunächst einmal, dass man in der Presse tatsächlich nicht viel von Unfällen liest.
Die Sperrung erfolgt meiner Meinung nach wegen den unzähligen Beschwerden von Einwohnern des Acherner Ortsteils Wagshurst. Hier geht es eher um die Durchfahrt durch den Ort. Im „Motodrom“ direkt gibt es keine Anwohner. Und wie es halt so ist, gibt es die Vernünftigen, die möglichst leise durch den Ort fahren, um sich in den folgenden Kurven auszutoben und die Wilden, oft ohne DB-Eater, die das schon im Ort tun.
Das große Problem sind meiner Meinung nach die Letztgenannten.
Es gibt 2 Plätze, wo die sich dann treffen: Am Ortsausgang von Wagshurst (keine Anwohner mehr) und am Ortsausgang von Rheinbischofsheim (Sportplatz) – auch keine Anwohner. Dort stehen sie dann in Gruppen und warten in Montur auf Leute wie mich, um sich dann zu messen. Wir kennen das ja von manchen Fahrern toller Sportwagen, die auf gleichen Spielchen stehen. Praktisch wird also von Gruppe A nach Gruppe B gefahren, um dann zu erzählen, was für ein toller Hecht man ist. Das Gleiche folgend immer Hin und Her. – Da das Ganze Außerhalb beider Ortschaften stattfindet, glaube ich hier nicht, dass Anwohner belästigt werden.
Leider handelt es sich bei dieser Truppe zum Teil auch noch um Mitglieder einer tollen „Motorradfahrervereinigung“, die – wahrscheinlich, bedingt durch ihr relativ junges Alter, gar nicht darüber nachdenken, welche Auswirkungen ihr Verhalten haben kann.
Doch weiter: Parallel zu der Straße verläuft. ein Rad-/Fußweg. Da fährt oder läuft zwar kaum jemand, in der Presse wird hier auch geschrieben, dass hier Todesangst herrscht. – Gut, wenn man eine Straße überquert kann man auch überfahren werden.
Meiner Meinung nach kann es hier verschiedene Lösungsansätze geben: 30 durch die Ortschaft, von mir aus auch Blitzer. Fahrzeugkontrollen der Gruppenansammlung, so oft, bis hier freiwillig Einsehen herrscht. Eine Streckensperrung sollte immer die letzte Lösung. sein.
Alles in allem: Kämpft bitte um die Erhaltung der Strecke. Es geht hier in unserer Region um einen Feldzug gegen uns Biker. Es sollen auch Ortschaften wie Sasbachwalden für uns gesperrt werden. Und das ist nur der Anfang. Über 20 Bürgermeister haben sich hier schon zusammengetan, um etwas gegen uns zu unternehmen. Es vergeht fast kein Tag, an dem in der Presse nicht gegen Biker gehetzt wird.
Fazit: Es liegt wie so oft an ein paar wenigen Einzelnen, für die dann eine große Gemeinschaft den Kopf hinhalten soll.
Bleibt oben und gesund!
Toll geschrieben. Sehr schön gesprochen. Und nicht vergessen an der Strecke gab es früher nicht einmal einen rad und Fussweg. Geht alle auf openpetition und unterschreibt da, gegen fahrverbote und streckensperrungen für Biker. Die treiben die Wähler in eine Richtung die auch nicht gut ist.
Nach der „tollen“ Aktion gegen die Streckensperrung heute fühle ich mich genötigt auch ein paar Worte zu schreiben.
1. Ich bin seit fast 40 Jahren Anwohner
2. Ich bin seit meinem 16. Lebensjahr diese Strecke gefahren, erst mit der 80er danach mit dem Motorrad.
Jetzt zum Faktencheck meiner Vorredner:
„Der Name „Motodrom“ gibt ja eigentlich zu denken, aber die Strecke ist sehr unspektakulär.“
Aha, dann frage ich mich warum man die Strecke sperren muss und soviele Moppedfahrer da sind wenn sie so langweillig ist.
„Durch die flache Landschaft und die Streckenführung sieht man schon von weitem, ob ein Auto entgegenkommt.“
Jetzt durch die Sanierung ist es besser geworden, wenn Mais steht ist es nach wie vor unübersichtlich.
„Tatsache ist zunächst einmal, dass man in der Presse tatsächlich nicht viel von Unfällen liest.“
Wie gesagt ich bin/war Anwohner und habe in der Vergangenheit Krankenwägen und die Abschleppfahrzeuge mit den havarierten Motorrädern gesehen und danach nichts in der Presse gelesen. Der letzte Krankenwagen fuhr übrigens heute Abend raus auf die Strecke.
Ich selbst habe schon Autos im Graben gesehen, Motorräder die mitten auf der Wiese standen weil sie die Kurve nicht bekommen hatten und einem 900er CBR Fahrer geholfen der Richtung Wagshurst nach der Brücke die Kurve nach der Geraden unterschätzt hat und einen Meter runter auf den Acker gehopst ist und durch die umliegenden Entwässerungsgräben nicht mehr aus eigener Kraft zurück auf die Straße gekommen ist.
„Am Ortsausgang von Wagshurst (keine Anwohner mehr) und am Ortsausgang von Rheinbischofsheim (Sportplatz) – auch keine Anwohner.“
Der Schall endet aber leider nicht am Ortsschild und zum Sportplatz sind es nur 150m und in Wagshurst ist es auch nicht weit weg zum neuen Wendeplatz.
„Im „Motodrom“ direkt gibt es keine Anwohner.“ bzw.
„Da das Ganze Außerhalb beider Ortschaften stattfindet, glaube ich hier nicht, dass Anwohner belästigt werden.“
Keine Anwohner zwischen Rheinbischofsheim und Wagshurst? In der Hinterwaldsiedlung wohnen nicht nur Kühe & Pferde! Und Hausgereut liegt auch nicht gerade weit entfernt.
Wieviele anliegende Anwohner in Rheinbischofsheim und Wagshurst wurden befragt um deine Meinung zu bilden?
„Parallel zu der Straße verläuft. ein Rad-/Fußweg. Da fährt oder läuft zwar kaum jemand, in der Presse wird hier auch geschrieben, dass hier Todesangst herrscht.“
Da ich mittlerweile mehr Fahrrad fahre, kann ich sagen dass der Fahrradweg durchaus gut von der Bevölkerung angenommen wird. Vor allem im Frühjahr sehe ich dadurch die Bremsspuren, die teilweise bis in den Radweg gereicht haben. Meiner Meinung gibt es zwei Gruppen vor denen man Angst bekommt: nämlich diejenigen die die Strecke kennen und auf der letzten Rille fahren und diejenigen die offensichtlich Anfänger sind und eine komplett falsche Linie fahren. Und ich kann aus eigener Erfahrung aus der Sichtweise als Motorrad-, Fahrrad- und Autofahrer berichten.
„Und nicht vergessen an der Strecke gab es früher nicht einmal einen rad und Fussweg.“
Und noch viel früher ist die Menschheit mit Ochsenkarren umhergezogen. In ganz Baden Württemberg wird das Radnetz ausgebaut. Wo sind die Fahrradfahrer hier früher geradelt? Auf der normalen Straße, was noch gefährlicher für beide Seiten war.
Jetzt noch meine eigene Meinung:
Das Problem mit dieser Straße gab es schon vor meiner Geburt. Schon vor den 1980ern war diese Strecke berühmtberüchtigt. Beim alten schlechten Straßenbelag gab es Bodenwellen, Bitumen und geflickte Stellen wodurch man automatisch ausgebremst wurde. Durch die neuen länger gezogenen Kurven mit dem neuen Belag ist das Geschwindigkeitsniveau auch durch die Weiterentwicklungen der Motorräder enorm gestiegen. Natürlich bin ich auch nicht immer unter 100Km/h gefahren, wenn man aber durchzählt wie oft mancher Biker vom Sportplatz bis zur ersten Kurve hochschaltet und HangingOff durch die Kurven fährt, kann man nur erahnen welche Geschwindigkeiten heutzutage auf dem Tacho stehen.
Kommen wir zum Lärm. Als technikbegeisterter Mensch stört es mich nicht einen gut klingenden Motor zu hören. Wenn man vom Sportplatz aus aber manche Moppeds hört bis sie am Wald angekommen sind, könnte man vermuten dass da vielleicht ein illegaler Auspuff verbaut ist. Lustigerweise ist so manche 125er lauter als die Großen.
Der Unterschied an den Wochenenden zu früher ist immens, die meisten Anwohner werden das bestätigen können.
Die Strecke ist bei Überschätzung der eigenen Fähigkeiten gefährlich, die Lärmbelästigung war besonders an den Wochenenden durch illegale Auspuffanlagen in Verbindung total überhöhter Geschwindigkeit immens – unterm Strich wie immer haben es ein paar wenige versaut und dadurch muss der Rest darunter leiden. Wenn alle sich einigermaßen an die Gesetze gehalten hätten, bzw. die gesetzestreuen Biker die anderen ins Gebet genommen hätten, wäre die Strecke an den Wochenenden noch offen.
Fairerweise muss man aber sagen dass auch die Anzahl der „sportlichen“ Autos zugenommen hat.
Just my two cents
P.S. Und das Einige immer noch nicht kapiert haben das sie vermutlich selbst durch Ihr Verhalten der Verursacher für die Wochenendsperrung sind, zeigt dass Hupkonzert bzw. das Aufheulen der Motoren im Leerlauf bis zum Begrenzer oder die Burnout Versuche heute Abend am Sportplatz als die Polizei die Strecke vermutlich für den Krankenwagen abgesperrt hat und die zweite Runde nicht stattfinden konnte.
Zitat: „Meiner Meinung nach kann es hier verschiedene Lösungsansätze geben: 30 durch die Ortschaft“
ist in der Zufahrt aus Rheinbischofsheim kommend bereits umgesetzt (Renchener Str. im Bereich Werkrealschule).
Als direkter Anwohner und eigener Beobachtung würde ich sagen, dass das die wenigsten interessiert.
Eine öffentliche Straße ist keine Rennstrecke. Viele wollen das nicht verstehen und wundern sich am Ende noch, dass die Strecke in letzter Konsequenz dicht gemacht wird. Dabei trifft es leider oft die falschen. Bedankt euch bei denen die es verbockt haben!
Ps. fahre selbst ab und zu Motorrad.
Grüße aus Bische