Streckensperrung im Hochtaunuskreis für Motorräder verhindern
Mit großer Enttäuschung und Verärgerung hat der Bundesverband für Motorradfahrer (BVDM e.V.) auf der Pressekonferenz des Landratsamtes Hochtaunuskreis am 26.03.2019 vernommen, dass „rund um den Feldberg“ im Mai und September 2019 an 18 Tagen „probeweise“ Streckensperrungen für Motorradfahrer geplant sind. Dies ist eine Diskriminierung der großen Mehrheit der Motorradfahrer, die sich korrekt, entsprechend der Straßenverkehrsordnung verhalten. Mitglieder des BVDM, die auf dieser Strecke regelmäßig unterwegs sind, bestätigen, dass überhöhte Geschwindigkeit und Lärmbelästigung durch manipulierte Abgasanlagen durch eine kleine Minderheit verursacht wird, die dann auch überwiegend für die schweren Unfälle verantwortlich sind.
Der BVDM bezweifelt, dass es bei einer probeweisen Streckensperrung bleibt. Der Versuch dient lediglich dazu, eine dauerhafte Streckensperrung vorzubereiten und zu legitimieren, vermutet der Verband.
Der BVDM hat großes Verständnis dafür, dass die Bevölkerung vor aggressivem Motorradlärm geschützt werden soll und dass Unfälle zu vermeiden sind. Und dafür setzt er sich seit vielen Jahren aktiv ein. Das muss in diesem Fall vor Ort aber mittels dauerhafter und konsequenter Geschwindigkeitskontrolle und konsequenter, häufiger Fahrzeugkontrolle geschehen. Dies war bisher aber nicht der Fall. So gibt es bislang auf der gefährlichsten Strecke am Feldberg, der sogenannten „Kanonstraße“ keine dauerhafte, stationäre „Motorrad-Blitzanlage“. Auf Nachfrage des BVDM-Vertreters Rainald Mohr bei der Pressekonferenz, konnte der Landrat Ulrich Krebs (CDU) nicht sagen, wie viele Lärm-Fahrzeugkontrollen 2017 und 2018 durchgeführt wurden. Rainald Mohr vom BVDM fordert, dass die Polizei des Hochtaunuskreises die ausreichenden personellen Ressourcen erhält, um illegales Verhalten von einigen wenigen Motorradfahrern einzudämmen.
Wir haben den Eindruck, dass das Landratsamt Hochtaunuskreis den „billigen“ und „einfachen“ Weg geht und pauschal alle Motorradfahrer durch Streckensperrung bestraft. Gegen Streckensperrungen, die weder eine Lösung für die Lärmproblematik, noch für das Unfallgeschehen sind, wird der Bundesverband der Motorradfahrer auch weiter juristisch vorgehen.
Der BVDM wird den Widerstand gegen diese Streckensperrungen organisieren. Wir planen große Demonstrationen und werden auch die juristische Auseinandersetzung nicht scheuen, wenn es zu dauerhaften Streckensperrungen kommen sollte. Die jüngsten Prozesse haben gezeigt, dass die Gerichte meistens der Argumentation des BVDM folgen.
Hier geht es zum Video der Hessenschau
Text Rainald Mohr
Beitragsbild by schteck pixaby.com
Nirgends wird so eine Welle gemacht wie um die Motorradfahrer, wenn McLaren, Lambo und Co die Strecke hochheizen sagt keiner was wegen Lärmbelästigung. Von Streckensperrungen für Pkw’s habe ich auch noch nie gehört. Gegen Manipulationen an Abgasanglagen kann man etwas machen, auch gegen Geschwindigkeitsüberschreitungen (was ich nicht damit sagen will, dass noch mehr Schilder aufgestellt werden, davon haben wir mir als genug, man hat tatsächlich den Eindruck, jedem Bürger sein Schild zu spendieren). Schwarze Schafe gibt es überall aber bitte keine Sippenhaft. Ich sage:
Streckensperrungen nein
Neue Gebote/Verbote nein
Technische Kontrollen
(bei Auffälligkeiten) ja
Mehr Polizeipräsenz ja
Weniger Politikergesülze ja
Und wieder werden Motorradfahrer diskriminiert.
Gibt es dann auch mal 2 Wochen ohne Autos, 2 Wochen ohne Radfahrer oder 2 Wochen ohne Lkw?
Sicher nicht.
Hallo,
ich würde mich bereit erklären bzw. zur Verfügung stellen, eine Klage gegen die probeweise Streckensperrung am Feldberggebiet als Privatperson bzw. Betroffener einzureichen und mich auch an den Kosten hierfür beteiligen. Auch wäre ich bereit, gegen das Fahrverbot zu verstossen, um so eine Klage gegen den Bußgeldbescheid zu vermöglichen. Ich bin wohnhaft in Frankfurt am Main und ausschließlich Motorradfahrer (kein Auto). Bei Interesse bitte Kontakt über meine Mailadresse. Vielen Dank !
Gruß
J.B.
Seltsam,
Streckensperrung verdrängen die Lärmbelästigung durch rücksichts- und gedankenlose Raser und Auspuffquäler nur in andere Regionen (Floriansprinzip). Echte Sportler sind sportiv aber nicht belästigend und schon gar nicht lärmend unterwegs. Als Kradfahrer ärgere ich mich selbst über die Lärmtopfknatterer, Ständerschleifer und Geschwindigkeitsrüpel, die den Spaß am Riden und das Ansehen solider Moppedfahrer in Verruf bringen.
Was hilft, sind Streckenkontrollen, Geschwindigkeits- und Lärmmessungen und bei groben Verstoß, das Stilllegen des Moppeds, um Zeit und Muße zu geben die Einstellung zum Knattern auf öffentlichen Straßen zu überdenken.
Ich unterstütze den BVDM in dieser Hinsicht.
Ich grüße die Moppedcruiser und verachte die „Heizer“
J.T.