Am 10.07.2018 veröffentlichte der Landkreis Wolfenbüttel eine Pressemitteilung zur Sperrung der K83 zwischen Altenrode bis Werlaburgdorf!
Auch hier hat es eine Behörde wieder einmal geschafft im Stillen eine Sperrung für Motorradfahrer/innen zu planen und durchzusetzen.
In der PM werden rund 13 Unfälle in 4 Jahren mit Motorradbeteiligung zumeist junger Fahrer als Begründung genannt. (Wobei ich es nicht verstehe, was rund 13 Unfälle bedeutet.)
Als Maßnahmen gegen die „Häufung“ von Motorradunfällen auf der Strecke werden Geschwindigkeitsbegrenzungen (Tempo70 vor der einzigen Kurve und Tempo 50 in der Kurve) Hinweisschilder und angeblich häufigere Verkehrskontrollen angegeben. Da dies alles augenscheinlich nichts gebracht hat, wurde nun zum Ultima Ratio gegriffen und die Straße für Motorräder mit sofortiger Wirkung von Anfang April bis Ende Oktober gesperrt.
Aus unseren bisherigen Klageverfahren wissen wir, dass diese Begründung kaum reichen dürfte. Bevor wir einen Klageweg beschreiten, werden wir versuchen in den Dialog mit der Behörde zu treten und daraufhin arbeiten, dass die Sperrung zurück genommen wird.
Ein Knackpunkt im Bereich der Kurve scheint ein Parkplatz zu sein. Das werden wir mal persönlich in Augenschein nehmen.
Text der Pressemitteilung des LK Wolfenbüttel:
Häufigere Verkehrskontrollen, Geschwindigkeitsbegrenzungen und Hinweisschilder – alle Maßnahmen des Landkreises Wolfenbüttel zur Entschärfung der Unfallgefahr auf der K 83 zwischen Werlaburgdorf und Altenrode haben nichts genutzt. Der Landkreis hat daher ein Durchfahrverbot für Motorräder und Mofas auf dieser Strecke angeordnet. Dieses gilt mit dem Aufstellen der Verbotsschilder, also ab sofort. In der Zeit vom 1. April bis 31. Oktober eines Jahres bleibt die Strecke für Motorradfahrer gesperrt. Das gilt ab Ortsausfahrt Werlaburgdorf Richtung Altenrode und vom Rittergut Altenrode bis Ortseinfahrt Werlaburgdorf. Eine Ausnahme gilt innerhalb der Orte für Anlieger mit Motorrad. Verstöße gegen das Verbot werden als Ordnungswidrigkeit geahndet.
Rund 13, zum Teil schwere, Motorradunfälle seit 2014, meist von jungen, männlichen Fahranfängern verursacht: Die Kurve am Parkplatz auf der K 83 zwischen Werlaburgdorf und der Autobahnbrücke ist aufgrund der vielen Unfälle Dauerthema in der Verkehrsunfallkommission. Die Unfälle haben alle eine Gemeinsamkeit – sie entstehen durch zu hohe Geschwindigkeiten und Verstöße gegen die Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h in der Kurve. „Keine der durchgeführten Maßnahmen hat dazu geführt, die Unfälle zu verhindern oder die Motorradfahrer zu einer angemessenen Fahrweise zu bewegen. Die angeordnete Sperrung ist daher gerechtfertigt und durch die Ausnahme für Anwohner und die zeitliche Begrenzung auch verhältnismäßig“, heißt es in der Anordnung des Ordnungsamtes.
Eine Sperrung für Motorräder auf dieser Strecke wird bereits seit 2015 diskutiert. Im April 2017 wurde dann die Höchstgeschwindigkeit vor der Kurve auf 70 km/h und in der Kurve auf 50 km/h festgesetzt. Im August desselben Jahres wurden zusammen mit der Verkehrswacht Hinweisschilder aufgestellt und groß in der lokalen Presse als „Appell an die Vernunft“ angekündigt. Geholfen hat dies nicht – auch weiterhin wird zu schnell gefahren, die Höchstgeschwindigkeit überschritten. So kam es im Juni 2017 sowie im April und Mai 2018 zu weiteren Unfällen mit zu hoher Geschwindigkeit. Der Landkreis Wolfenbüttel sieht sich daher gezwungen, diesen Teil der K 83 für Motorräder zu verbieten, um Unfälle zu vermeiden.
Foto by Pixabay / Arno_M
Hallo,
wow, ca. 3 Motorradunfälle pro Jahr, natürlich alle wegen überhöhter Geschwindigkeit. Vielleicht ziehen die Damen und Herren der Polizei mal in Erwägung, dass insbesondere junge Motorradfahrer häufiger Fahrfehler produzieren und dies nicht unbedingt etwas mit überhöhter Geschwindigkeit zu tun haben muss (Das war bei mir auch so). Hauptsache es werden alle Motorradfahrer bestraft und über einen Kamm geschoren. Bald darf man sein Motorrad nur noch um die Kurve tragen, sofern die Strecke nicht schon gesperrt wurde.
Viele Grüße
Tom
Hallo,
die Strecke ist nicht sonderlich gefährlich! Aber landschaftlich wunderschön und angenehm zu fahren.
Vielleicht wohnt da jemand, den der Lärm stört!?
Mit der Begründung könnte man jede Zweite Straße im Harz sperren.
Ich hoffe ihr klagt dagegen.
Ich befahre seit ca. 35 Jahren diese Strecke, teilweise 1 bis 2 Mal pro Woche. Aus meiner Sicht stellt die genannte Kurve für erfahrene Fahrer kein Problem dar. Der in der Kurve gelegene Parkplatz lädt natürlich dazu ein sich zu treffen und zu zu sehen wie die „Anderen“ fahren.
Die Strecke als solche ist landschaftlich sehr reizvoll und daher auch Bestandteil einiger Touren.
Seit ca. 2014 treffen sich hier ab und zu 15 bis 20 junge Fahrer, die noch „üben“ müssen. Leider ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen, daher ist hier der ein oder andere eben „weggerutsch“. Das liegt aus meiner Sicht aber eher an der Unerfahrenheit der Betroffenen. Es gab sicher auch noch anders geartete Unfälle. Ich werde heute persönlich nachfragen, ob es eine Statistik gibt, die die Unfälle im Detail beschreibt und dazu berichten.
Es ist sicher zunächst einmal wichtig zu wissen, welche wirkliche Ursache hier eine Rolle spielt.
Es kann auf jeden Fall nicht angehen, das hier eine Kollektivstrafe ausgesprochen wird, nur weil ein „paar“ Anfänger ihr Können überschätzen.
Im weiteren wird mit der Sperrung nur das Problem verschoben, die Ursache bleibt. So bleibt abzuwarten wo sich die Jungendlichen in Zukunft treffen werden, dann gibt es einen neuen „Gefahrenpunkt“.
Anstatt hier mit allen Betroffenen einmal zusammen zu kommen und über Möglichkeiten zu sprechen, Schulungen anzubieten, nachhaltige Verkehrstechnische Maßnahmen zu ergreifen (nicht einfach Schilder aufstellen und gut,..), wird die Strecke einfach gesperrt und das Problem verschoben.
Ich werde dies nicht akzeptieren und mich persönlich einbringen, das diese Sperrung aufgehoben wird, ich bitte hierbei um Unterstützung.
Bereits in 2017 hatte ich dazu einen Beitrag in der GiMZ (Gümas interaktiver MotorradZeitschrift) veröffentlicht https://www.guenthers-fotogalerie.de/seite-20c-11-g%C3%BCma-s-interaktive-motorradzeitschrift-2017-juli-september-gimz-1/#Unfallstrecke%20wird%20k%C3%BCnftig%20noch%20mehr%20%C3%BCberwacht!
Güma
Besagte „jugendliche“ Gruppierung hat sich bereits einen neuen „Parkplatz“ gesucht und zwar direkt hinterm Ortsausgang meines Wohnortes. Das Problem ist also wie bereits oben beschrieben, nur verschoben worden.
Die Grundidee dieser losen Vereinigung von Fahranfängern sowie einigen erfahreneren Fahrern im Alter zwischen 16 – 25, sich zusammenzutun um gemeinsam zu fahren, zu Grillen und sich zu auszutauschen finde ich richtig klasse und die meisten fahren auch im Rahmen der verkehrrechtlichen Vorschriften. Leimmer ider gibt es immer, wie in jeder Gesellschaft auch Mitglieder, die ihre Grenzen sehr spät oder durch einen Unfall erkennen. Da helfen nur konstruktive Gespräche und ein enger Kontakt zu den Nachwuchsfahrern.
Ich möchte die genannte Sperrung auch nicht aktzeptieren, da aus meiner Sicht ansonsten in Kürze die nächste Sperrung einer unserer geliebten Fahrstrecken vor der Tür steht.
Ich empfinde das als Behördenwillkür. denn sollte die Begründung 13 Motorradunfälle seit 2014 eine Sperrung rechtfertigen, dann müßte der komplette Harz und das Weserbergland und so manch andere Strecke gesperrt werden. Auch müßten alle Autobahnen sofort für Lkw gespert werden, denn die brauchen nur wenige Tage für 13 Unfälle.
Diese Art der Kollektivbeastrafung habe ich schon in der Schule gehasst. So nach dem Motto die Klassenfahrt fällt aus, da könnt ihr euch bei XY bedanken, der hat an die Wand gepinkelt Ein paar tausend Mopedfahrer werden kurzer Hand ausgesperrt, weil 3 bis 4 Biker pro Jahr sich überschätzen und übermütig handeln. Des weiteren verstößt das doch meiner Meineung nach gegen das Gleichbehandlungsgesetz. Da darf der eine mit seinem Pkw (obwohl auch damit schon Unfälle passiert sind) diese Strecke auf dem Weg zur Arbeit und zurück benutzen und sein Arbeitskollege der mit dem Moped fährt muß einen Umweg und Zeitverlust in Kauf nehmen. Von der zusätzlichen Umweltbelastung gar nicht zu reden.
@Claus Klein
genau so sehe ich das auch
es müssten dnach der Begründung die A1, A2 und A7 für LKW gesperrt werden, denn es geht keine Woche in’s Land, bei dem es nicht auf einer der Bahnen kracht.
Ich bitte euch auch, geht dagegen vor. Vllt helfen auch ein paar Ortsansässige mit