Wenn es um gefährliche Strecken geht, die von einer Sperrung bedroht sind, bietet der BVDM
e.V. den Behörden die Aktion „Kaffee statt Knöllchen“ an. Seit vielen Jahren bereits gibt es diese
Aktion, die von uns initiiert und gemeinsam mit der örtlichen Polizei durchgeführt wird. In der
Praxis sieht das so aus, dass die Polizei die Motorradfahrerinnen und -fahrer zu einer allgemeinen
Verkehrskontrolle herauswinkt. Dabei müssen schwerwiegende Mängel oder Manipulationen
natürlich beanstandet werden. Jedoch sollte es nicht um Bestrafung gehen, sondern darum, bei
der anschließenden Einladung zum Kaffee oder Softdrink mit den Fahrerinnen und Fahrern das
Gespräch zu suchen um diese für sicheres Fahren und Rücksicht auf die Anwohner bezüglich der
Lautstärke zu sensibilisieren.

Beispielsweise hat der BVDM ein eigenes Geräuschmessgerät, das hier zum Einsatz kommen
kann. Hier kann man einmal testen, wie laut das eigene Fahrzeug tatsächlich ist und wie sich eine
unterschiedliche Fahrweise auf die Lautstärke auswirkt. So können wir zur Aufklärung der
Motorradfahrerinnen und –fahrer beitragen und um Rücksichtnahme den Anwohnern gegenüber
bitten.

Oder bei besonders unfallträchtigen Strecken hat sich der Bus der Verkehrspolizei bewährt, in
dem sogenannte Schockvideos angeschaut werden können.
Manch ein Motorradfahrer lässt sich vielleicht „bekehren“. Und wenn diese Maßnahme auch nur
einen Unfall verhindern kann, dann hat sie sich in unseren Augen schon gelohnt.
Leider wird, zumindest in NRW, seitens des Innenministers in letzter Zeit immer wieder von den
Polizeibeamten gefordert, eine Null-Toleranz-Linie zu verfolgen. Damit nimmt der Minister den
Polizeichefs die Möglichkeit, im Rahmen dieser Aktion mitzuwirken. Denn der BVDM wird sich
ausschließlich an solchen Aktionen beteiligen, bei denen eine „Kontrolle light“ zugelassen wird.
Wenn die Aktion Erfolg haben soll, nämlich für Fahrsicherheit und für die Belange der Anwohner
zu sensibilisieren, funktioniert das in unseren Augen nicht mit gleichzeitiger Bestrafung kleinster
Vergehen.

Der BVDM e.V. wird trotzdem auch in Zukunft nicht müde werden diese „Kaffee statt
Knöllchen“-Aktionen anzubieten und zu versuchen, die Landesregierungen davon zu überzeugen
eine andere Linie zu verfolgen.