Besser wir arbeiten mit, als das andere über uns hinweg entscheiden!
Der BVDM e.V. hat sich entschieden, an der Kampagne „Silent Rider“ mitzuarbeiten! Dabei ist den Verantwortlichen im Verband wohl bewusst, dass das auch eine Gratwanderung ist. Aber es ist ganz wichtig, dass wir mit im Boot sind und mit den Behörden sprechen, um die Interessen der Motorradfahrer einbringen zu können. Tun wir das nicht, wird ohne uns und wohl kaum in unserem Sinne entschieden.
Wir haben nicht vor alle Forderungen der Kampagne, die erst im Anfangsstadium steht und bundesweit durchgeführt werden soll, zu unterstützen. Jedoch konnten wir schon bei der Auftaktveranstaltung in der Eifel, das Wort Motorrad durch das Wort Fahrzeug/Kfz geändert werden. Denn bei allem Verständnis für belastete Anwohner, gilt es das Thema zu versachlichen und die generelle Diskriminierung von Motorradfahrern zu verhindern.
Wir als Interessenvertreter der Motorradfahrer haben deutlich gemacht, dass regelkonforme Fahrzeuge überall fahren können, Streckensperrungen lehnen wir ab. Ebenso lehnen wir Manipulation an Fahrzeugen ab und fordern, dass die Behörden dagegen und gegen Raser vorgehen.
Der BVDM will bei Anwohnern und Motorradfahrern Verständnis wecken und versucht, akzeptable Lösungen zu finden.
Nach der Auftakt-Veranstaltung in Düren haben uns verschiedene Bürgermeister gesagt, dass es nicht die Absicht ist, alle Motorradfahrer zu verteufeln oder zu vertreiben. Aber die, die sich nicht benehmen können / wollen, wollen sie nicht dulden.
Was ist das denn überhaupt?
Einige Städte und Regionen haben sich zu der Kampagne zusammengeschlossen, um etwas zu bewirken. Im Folgenden Auszüge aus der Vorstellung der Aktion.
„SILENT RIDER. Die Initiative gegen Motorradlärm.“ ist eine umfassende, zielorientierte Informations-, Image-, und Aktionskampagne gegen Motorradlärm, die bundesweit realisiert werden soll.
Ziel der Kampagne ist es, gemeinsam auf die umfassende Problematik des Motorradlärms in vielen Regionen Deutschlands hinzuweisen.
Die Thematik wird in die breite Öffentlichkeit getragen, um dadurch Druck auf die Politik aufzubauen und endlich Veränderungen zu erwirken.
Sehr viele landschaftlich schöne Gegenden in ganz Deutschland leiden von Frühling bis Herbst unter dem unerträglichen Lärm, den frisierte oder zu schnelle Motorräderverursachen.
Bundesweit gab und gibt es viele Aktionen und Aktivitäten von einzelnen Akteuren wie Polizei, Kommunen und Regionen, der Bevölkerung und auch von diversen Motorradvereinigungen, die bisher kaum eine Verbesserung der Situation erreicht haben.
Ein Auszug aus dem Entwurf eines möglichen Forderungskatalogs:
Leisere Motorräder durch Hersteller
Erwirkung eines Lärmschutzgesetzes
Drastischere Strafen für Manipulationen
Neue Verfahren (Messverfahren, Zulassungen)
Geräuschmessungen
Definition von Geräuschgrenzwerten
Frontkennzeichen für Motorräder
Allgemeine Halterhaftung
Hallo! Grundsätzlich finde ich es gut, dass ihr Euch da einmischt – ohne das Engagement des BVDM würde es endgültig einseitig! Aber fragt doch bitte mal in diesem Kreis, ob die Betrachtungsweise nicht eine einseitige ist! Mich (als Motorrad-/Gespann- und Nichtautofahrer bin da natürlich auch gnadenlos einseitig!) nerven mehr die Autofahrer, die sich mittlerweile einbilden, im Strassenverkehr alles zu dürfen – auch zu LÄRMEN. Zündunterbrechungen beim Schalten, röhrende Auspuffanlagen, PS Protze mit sinnlosen SUVs und fetten meist schwarzen Limousinen etc.. Ihr seht, ich bin nicht vorurteilsfrei. Wozu auch, ich besitze kein Auto, sowas halte ich persönlich neben alledem für sinnlose Ressourcenverschwendung (… mag jeder selber für sich entscheiden, aber merke: die Massen an Auto verstopfen die Strassen, mehr Motorrad- Nutzung wäre eine Lösung!). Bei der ganzen Geschichte darf nicht vergessen werden: Motorräder sind immer noch eine Minderheit in der Auto- Republik Deutschland. Und der Ansatz, dass für die ganze Umweltverlärmung „Die Motorradfahrer“ her halten sollen greift zu kurz! Aber natürlich ist es einfacher, sich an denen auszulassen, die volkswirtschaftlich gesehen weniger wert sind als „Die Autofahrer“ mit ihrer mächtigen Autolobby. Also: Augen auf im Strassenverkehr – und in der Politik: die tut nämlich nix für „uns“, solange sie geschmiert wird von den „anderen“.
Hallo Uwe,
leider muss ich dir in einigen Dingen zustimmen. Wir Zweiradfahren haben nun mal keine Lobby. Und auch hier in Krefeld gibt es mehr als genug aufgemotze PKW die nicht leiser sind als ein manipulierter Auspuff an einem Bike. Ich bin schon lange der Meinung das hier ganz klar die Politik gefordert ist. Es MUSS Grenzwerte geben. Egal ob PKW oder Motorrad. Wer manipuliert muss hart bestraft werden. Denn solange es legal ist ein Fahrzeug neu mit Klappenauspuff ( zB. Audi, BMW, VW oer auch Skoda usw.) zu kaufen wird sich nichts ändern. Leider ist es aber auch so, das unsere Politiker meiner Meinung nach von der Autoindustrie gut bezahlt werden damit sie nicht unternehmen. Wir Biker haben da leider NULL Lobby. Ich bin übrigens PKW und Motorrad Fahrer und habe auch schon einige Berichte zum Thema Lärm, Streckensperrung oder Raser auf meinem Blog veröffentlicht. Aber wenn ich ehrlich bin habe ich kaum Hoffnung das die Menschen mit viel zu Lauten Anlagen das einsehen werden. Es geht nur mit Verbote!
Ich bin Motorradfahrer und wohne auch an einer Ausfahrtstrasse. Mir gehen alle Kfz mit Klappenschaldämper oder anderweiteitigen modifizierten Abgasanlagen auf die Nerven und erst recht, wenn ich wegen so einem Mist von Strecken ausgesperrt werde. Ist das Vergnügen beim Fahren wirklich vom erzeugten Krach abhängig?
Ob Eifel-Gemeinden sich auflehnen, ob Anti-Auspufflärm-Gesetze kommen oder ob die Bußgelder für Klappentuning verzigfacht werden – das alles wird gegen diese Dezibel-Terroristen nicht helfen, egal ob sie ihre Mitmenschen auf zwei oder auf vier Rädern in den Wahnsinn treiben. Wer seine Wichtigkeit über den Krach definiert, den sein Auspuff erzeugt, wird über solche Maßnahmen nur lachen – zumal Polizei und Ordnungsbehörden eh nur marginale Möglichkeiten haben, diese PS-Protze zu überführen und dingfest zu machen. Ich hoffe nur, daß sich diese Herrschaften – im eigenen Interesse – rasch darüber klar werden, was sie mit ihrem infernalischen Lärm auslösen: Hass. Der wird sich irgendwann entladen. Dann wird es nicht bei Aktionsbündnissen bleiben. Die Menschen, bei denen die Nerven blank liegen, werden sich zusammenrotten und sich wehren. Das könnte ungemütlich werden. Ein wütender Mob ist schwer zu kontrollieren. Vielleicht bleibt es bei dem Bewurf mit Eiern und Farbbeuteln. Vielleicht belässt es die Menge auch dabei, in jedes Auspuffrohr eine Kartusche Bauschaum einzubringen, damit wenigstens für die nächsten Tage Ruhe herrscht. Vielleicht aber auch nicht. Mein Vorschlag: Überzeugen Sie sich nach dem Aufsetzen des Helms oder dem Schließen der Fahrertür davon, daß Ihr Gehirn noch eingeschaltet ist. Sollte das der Fall sein, versetzen Sie sich bitte in die Lage derer, die Sie mir Ihrer Lärm-Tyrannei um den Verstand bringen. Mit einem funktionierenden Gehirn sollte das gelingen. Auf alle Fälle würden Sie damit sicher vermeiden, daß Ihnen oder Ihrem herausgeputzten Gefährt irgendetwas passiert. Und denken Sie immer daran: mit einer Hand lenken und mit der anderen onanieren ist nicht ungefährlich.
Hallo allerseits!
Fängt da oben ja gut an: wir armen Moppedfahrer. Keine Lobby. Böse Autofahrer.
Immer die anderen.
Was für ein Bullshit! Ich habe noch nie verstanden, warum man sich bei der Bewegung von A nach B, besonders mit Auto oder Motorrad, der Umwelt lautstark mitteilen muss! Welche geistigen oder körperliche Defizite müssen damit kompensiert werden?
„MotorSOUND“? Ich lach mich schlapp.
Wenn wir alle leise (und zweitens nicht selbstüberschätzend und damit unfallträchtig) durch die Gegend fahren würden würde sich auch niemand daran stören. Dann bräuchten wir auch keine Lobby. Ganz einfach.
Von mir aus kann der BVDM ja mitreden. Zum Thema Lärm? Unnötig. Zu laut ist zu laut. Basta!
Die Lärmtüten gehören stillgelegt. An Ort und Stelle. Zu Fuß nach Hause. Das macht keinen Krach.
Aber um Kollektivstrafen zu vermeiden. Mich ärgern maßlos Streckensperrungen, die eingerichtet worden sind, weil ein paar Volldeppen sich nicht an die Verkehrsregeln – oder auch Lärmvermeidungsvorschriften – gehalten haben.
Und soll vom Gesetzgeber fordern, dass die Lärmmessungen und Zulassungen für Fahrzeuge endlich sinnvoll und nachhaltig sind – also Lärmgrenze für allen Drehzahlen, auch unter Volllast. Striktes Verbot für Klappenauspuffanlagen. Rückwirkend. Es ist ein Witz dass die Dinger überhaupt zugelassen sind. Und in Neufahrzeugen verkauft werden.
Ich habe mal BMW angeschrieben mit dem Vorschlag, eine möglichst leise Auspuffanlage als Alternative zur standardmäßigen Klappenanlage anzubieten.
Keine Antwort. Wahrscheinlich haben die sich vor Vergnügen auf die Schenkel geklopft.
Solange akzeptiert wird, dass Lärm das kümmerliche Ego pimpen darf, wird sich nicht viel ändern.
P:S. Ich fahre viel Fahrrad und viel Motorrad. Und wohne mitten in einer Großstadt.
„Nach der Auftakt-Veranstaltung in Düren haben uns verschiedene Bürgermeister gesagt, dass es nicht die Absicht ist, alle Motorradfahrer zu verteufeln oder zu vertreiben.“
Wenn ich mir die Webseite „silent-rider.de“ anschaue, entsteht bei mir aber eher der gegenteilige Eindruck. Statt die Krachmacher zu sanktionieren werden gleich alle Motorradfahrer unter Generalverdacht gestellt, indem die gesetzliche Helmpflicht wegen der Anonymisierung des Fahrers als „rechtsfreie Zone“ hingestellt wird, die es zu beseitigen gilt. Gefordert wird dazu „ein Kennzeichen vorn oder alternativ ein persönliches Helmkennzeichen – und natürlich die Wiedereinführung des großen Kennzeichens hinten“ (aus dem Forderungskatalog der AG Region Nationalpark Eifel). Damit solle die Strafverfolgung erleichtert werden, so ein flankierender Bericht in der Tagespresse. Für Biker, die vorschriftsmäßig einen Helm tragen und sich auch ansonsten „rechtstreu“ verhalten, gilt die Unschuldsvermutung in den Augen der Initiative offensichtlich nicht.
Auch hat die Initiative jeglichen Blick für das rechtsstaatliche Verhältnismäßigkeitsprinzip verloren, wenn sie fordert „Eine Fahrzeugstilllegung an Ort und Stelle muss die einzige Konsequenz einer nachgewiesenen Manipulation [am Auspuff] sein. Dies muss auch in den Fällen gelten, wenn manipulierte Fahrzeuge an Ort und Stelle wieder ordnungsgemäß umgerüstet werden.“
Hinter dem Verein stecken keine lärmgeplagten Wutbürger, sondern Lokalpolitiker, die wissen, was sie da tun. Ohne den Teufel an die Wand malen zu wollen befürchte ich, daß die Initiative „silent rider“ sich für uns Motorradfahrer so entwickelt wie die „Deutsche Umwelthilfe“ für die Dieselfahrer und in Zukunft als Verband Einschränkungen bei den Verwaltungsgerichten einklagen kann.
Immerhin: Streckensperrungen soll es nicht geben (die L 128 nach Woffelsbach ist schon seit Jahren am Wochenende für Motorradfahrer gesperrt), aber großflächige Bereiche der Eifel als „Tempo 50-Zone“ für Motorräder auszuweisen mit der entsprechenden Geschwindigkeitsüberwachung durch „Starenkästen“ (weswegen sonst die Frontkennzeichen?) ist für mich keine Utopie mehr.
Weshalb werden schärfere Gesetze gefordert? Die Zulassungsvorschriften sind doch klar und eindeutig und manipulierte Auspuffe sind verboten. Das muß die Polizei nur konsequent verfolgen. Die völlig überzogenen Forderungen helfen da aber keinen Schritt weiter, wenn jetzt schon nicht/wenig kontrolliert werden kann. Vielleicht soll die ganze Sache ja auch nur sogenannten „generalpräventiven Charakter“ haben und die Leute machen freiwillig einen Bogen um die Eifel?
Und hoffentlich fühlt sich jetzt kein Schwachkopf dadurch ermutigt, Öl auf die Fahrbahn zu kippen, um gegen Motorradlärm vorzugehen, so wie es vor wenigen Jahren ausgerechnet in der Gemeide des Vorsitzenden der Initiative geschehen ist.
Letzte Meldung zum Thema: Blankenheim sagt „Silent Rider“ ab und will dem Bündnis nicht beitreten!
Das stand heute jedenfalls im Regionalteil einer sehr bekannten Zeitung.