Wie sicher schon viele von Euch heute in der Presse gelesen haben, gab es am 26.05.2020 einen Pressetermin an der K18 (Hilgener Str.) in Wermelskirchen.

Da wir im Vorfeld davon erfahren hatten, sind wir natürlich auch dort gewesen um zu schauen, was da los ist.

An der Kreisstraße 18 gab es ein großes Medienaufgebot. Lokale Presse, Hörfunk, WDR, RTL West sowie Sat 1 waren erschienen, um den Worten von Landrat Santelmann und des Wermelskirchener Bürgermeisters Bleek zu lauschen und darüber zu berichten.

Hintergrund dieser Aktion: Auf der K18 gibt es seit heute zwei Abschnitte, die mit Tempo 60 bzw 50 ausgeschildert sind. Eigentlich kein Problem!

Aber diese Begrenzung gilt nur für Motorräder! Pkw dürften dort mit Tempo 100 weiter durch die Gegend fahren. Als Begründung wurden vermehrte Unfälle mit Motorradbeteiligung angegeben. In den letzten beiden Jahren ist es zu dreizehn Unfällen mit Verletzten gekommen, davon zwölf mit Motorrädern. Natürlich ist jeder Unfall einer zuviel! Erwähnt wurden auch mehrere Unfälle mit Sachschäden. Jedoch gab es hier keine Zahlen Motorräder/Pkw.

Laut der Unfallstatitik des Rheinisch-Bergischen Kreis von 2019 sank die Zahl der verunglückten Motorradfahrerinnen/Motroradfahrer kreisweit von 120 auf 88. “Auch in dieser Gruppe war im Jahr 2019 kein Verkehrsunfall mit Toten zu verzeichnen.“ Auf der K 18 zwischen Burscheid und Wermelskirchen gab es seit 2010 25 Unfälle mit Motorradbeteiligung, darunter einen tödlichen Unfall.

Eine komplette Geschwindigkeitsbegrenzung für alle Verkehrsteilnehmer wäre sicherlich weniger diskriminierend und auch akzeptabel.

Für mich persönlich kam das Wort Lärm und Anwohner etwas zu häufig in den Ansprachen der beiden Offiziellen vor, man hatte das Gefühl, dass die Unfallzahlen vorgeschoben seien könnten.

Vielleicht ist es eine ernstgemeinte Maßnahme, vielleicht ein Versuchsballon um herauszufinden, was man machen kann.

Tatsache ist jedoch, dass es eine erhöhte Gefahr für Motorradfahrende, die sich regelkonform verhalten, geben wird.  Entweder könnte man übersehen werden, oder aber der eilige Autofahrer überholt vielleicht dort, wo er es besser nicht täte. Der einzige Trost ist die Aussage des Polizisten vor Ort, dass die Unfall- und Verkehrssituation genauestens betrachtet wird. Sollten sich unsere Befürchtungen bewahrheiten, könnte das Tempolimit schnell wieder aufgehoben werden.

Bitte haltet euch an die Geschwindigkeitsbegrenzungen, es soll auch stärker kontrolliert werden.

Auf dem Foto Bürgermeister Bleek (Leiter) und Landrat Santelmann beim Enthüllen des Schildes.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Presseinformation des Kreises :

Zur Entschärfung von Gefahrenstellen für Motorräder auf K18: Einführung von Tempo 50 und 60

Rheinisch-Bergischer Kreis. Auf der Kreisstraße 18 zwischen Dabringhausen und Hilgen kam es in den letzten Jahren vermehrt zu Unfällen- besonders von Motorradfahrern- aufgrund von überhöhter Geschwindigkeit. Daher wurden von der Stadt Wermlskirchen Geschwindigkeitsbeschränkungen für Motorräder auf der Strecke angeordnet. Der Rheinisch Bergische Kreis, zuständiger Straßenbaulastträger, hat jetzt die entsprechenden Schilder aufgestellt. Im Abschnitt der ersten scharfen Kurve unterhalb von Dabringhausen in Richtung Burscheid-Hilgen gilt nun für beide Fahrtrichtungen ein Tempolimit von 50 km/h für Motorräder. Für den Bereich von Bechhausen ist eine Begrenzung von 60 km/h für Motorräder in beide Fahrtrichtungen festgelegt. Auch an der zur K18 paralell verlaufenden Straße L 249 werden diese Woche Tempolimits von bis zu 30 km/h umgesetzt- Ebenfalls aufgrund vermehrter Motorradunfälle.

“Es ist mir ein großes Anliegen, für mehr Sicherheit und weniger Lärm auf unseren Straßen zu sorgen. Ich freue mich, dass dafür eine enge Zusammenarbeit zwischen der Stadt, dem Kreis, der Polizei, der Bezirksregierung und Straßen NRW stattfindet”, lobt Bürgermeister Bleek das gemeinsame Vorgehen. Zuvor wurde die die vorhandene Schutzeinrichtung der K18 aufgrund der vermehrten Unfällen bereits in mehreren Kurvenabschntten um Unterfahrschutze erweitert sowie vermehrt Richtungstafeln zur frühzeitigen Erkennbarkeit der Kurven aufgebaut. ” Das sind bereits wichtige Maßnahmen zur Unfallbekämpfung. Die Senkung des Tempolimits soll nun ebenfalls wesentlich zur Reduzierung von Unfällen beitragen. Mit der geringeren Geschwindigkeit wird zugleich nachhaltig etwas gegen die Lärmbelastung der Anwohnerinnen und Anwohner durch die Motorräder getan, was mir sehr wichtig ist und wofür ich mich an verschiedenen Stellen stark engagiere” begrüßt auch Landrat Stephan Santelmann die Aufstellung der neuen Schilder.

Der Lärm von wenigen rücksichtslosen Motorradfahrerinnen und -fahrern ist für die Bewohnerinnen und Bewohner mancher Ortschaften im RBKreis schon lange eine große Belastung. Um gegen gefährliche und Lärm verursachende Fahrten vorzugehen, hat die Kreispolizeibehörde in der Motorradsaison sieben Tage die Woche vier Kradfahrer zur Verkehrsüberwachung im Einsatz. Diese werden auchaktuell trotz der zusätzlich hohen Arbeitsbelastung durch die Corona Pandemie durchgeführt. “Mit den Verkehrskontrollensorgen wir sowohl für mehr Verkehrssicherheit als auch für weniger Lärm. Um jedoch wirksamer und nachhaltiger gegen Geräuschemissionen von Kraftfahrzeugen vorgehen zu können, müssen die rechtlichen Rahmenbedingungen durch den Gestzgeber geschaffen werden.” betont Landrat Santelmann, der ebenfalls Leiter der Kreispolizeibehörde ist.  Daher sind der RBKreis und die Stadt Wermelskirchen Mitglied des Vereins “Silent Rider” geworden und unterstützen damit die Petition des Vereins, die sich für gesetzliche Regelungen zur Reduzierung des Motorradlärms einsetzt. Generell ist es Ziel von Silent Rider , auf die umfassende Problematik des Motorradlärms in vielen Regionen Deutschlands hinzuweisen und Veränderungen anzustoßen.

Pressestelle des Rheinisch-Bergischen Kreises