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Der BVDM und der Verkehrslärm

In den letzten Tagen sind wir wegen unserer Mitgliedschaft in der Lärmschutz-Initiative „Silent Rider“ massiv kritisiert worden. Wir haben uns dazu bereits am 03.06.2020 auf unserer Website erklärt. Heute möchten wir zu unserem Engagement für den Lärmschutz im Allgemeinen ein paar Punkte klarstellen. 

Wir haben zumindest versucht, mit einer Lärmschutz-Initiative ins Gespräch zu kommen. Im Gegensatz zu anderen, die uns jetzt kritisieren waren wir bereit, unseren Schützengraben zu verlassen, um politisch etwas zu erreichen, was sowohl uns als auch den Menschen entlang der Straße etwas bringt. Dass wir mit dem bisher erreichten Ergebnis nicht zufrieden sind ist klar, aber wir werden weiterhin mit der Politik im Gespräch bleiben.

Weder die Straßenverkehrsordnung noch die Vorschriften für die Fahrzeugzulassung werden von Verbänden und Initiativen gemacht. Der BVDM ist nicht der Gesetzgeber, er ist nicht die Polizei und er ist nicht die Zulassungsbehörde. Der BVDM ist ein Interessenverband, der die Interessen der Motorradfahrer vertritt und die Interessen der Menschen entlang der Straße respektiert.

Der BVDM will erreichen, dass Motorräder als gleichwertige Verkehrsmittel anerkannt, die Fahrerinnen und Fahrer als Verkehrsteilnehmer respektiert und als Menschen und Bürger wertgeschätzt werden. Das wird auf Dauer nur gelingen, wenn wir uns in die Politik einmischen und Lösungen für die Fragen des Lärmschutzes finden. Lösungen, die uns beim Fahren nicht einschränken.

Der BVDM befasst sich seit über 30 Jahren mit dem Thema Lärm. Erinnert sei hier nur an die Kampagne „Laut ist out“.

Wer uns wegen unserer Haltung als Verräter bezeichnet und die Menschen entlang der Straße als Feind, sollte dringend sein Weltbild und seine Einstellung zu anderen Menschen überprüfen.

Wer gegen uns stänkert, weil wir das Gespräch mit Lärmschutzinitiativen suchen und die Interessen von Anwohnern respektieren, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er mit seinen Äußerungen die Gesamtheit der Motorradfahrer in den Schmutz zieht und Lösungen zugunsten der Motorradfahrer verhindert, anstatt sie zu fördern. Wer in der Politk etwas erreichen will, muss Mehrheiten suchen. Die wird er nur finden, wenn er anderen Menschen etwas zu bieten hat.

Aufgrund der bisherigen Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Silent Rider ist der BVDM enttäuscht darüber, wie eine Initiative, die keine Bürgerinitative, sondern eine Vereinigung von Kommunen ist, sich bei der Problemlösung aufstellt. Der BVDM hätte erwartet, dass staatliche Stellen, die aus Steuergeldern finanziert werden, bereit sind, anerkannte Fachleute aus Universitäten und Forschungseinrichtungen zur Mitarbeit einzuladen, um Lösungen auf Basis fundierter wissenschaftlicher Erkenntnisse zu finden. Stattdessen wurden uns Forderungen präsentiert, die von Laien ohne Sachkenntniss aufgestellt und verteidigt wurden. Solange die Vertreter des Staates, auch auf kommunaler Ebene, nicht bereit sind, sich diesbezüglich anders aufzustellen, werden wir keine brauchbaren gemeinsamen Lösungen erreichen.

In diesem Sinne bitten wir Euch um einen fairen Umgang miteinander – sowohl im Internet als auch auf der Straße. Vielen Dank!

Verfasst von U.F.