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Ein Gedanke von Michael Wilczynski

Ich muss gestehen, ich hatte den Gedanken auch schon vor einigen Jahren.

Warum gründen wir keine Partei der Motorradfahrer. Gehen wir mal davon aus, dass es 4 Millionen Motorradfahrer/innen in Deutschland gibt. Davon könnte man evtl. 3 Mio. überzeugen diese neue Partei zu wählen. Dann läge diese Partei bei knapp über 6 % und wäre damit im deutschen Bundestag mit irgendwo zwischen 40 und 50 Sitzen.

Die Gründung einer Partei und Schaffung eines Wahlprogramms sind eigentlich nicht so schwer. Gegen Streckensperrungen, gegen verschiedene Tempobeschränkungen, für die Finanzierung von Sicherheitstrainings durch Krankenkassen und Staat, die Liste wäre beliebig fortzusetzen.

Jedoch ist die Gruppe der Motorradfahrer sehr unterschiedlich, vom Hobbyfahrer über Normalos, Enduroristen, Rocker, sogenannte Raser etc. es ist alles vertreten und untereinander nicht unbedingt immer homogen. Wer viel in den so genannten Sozialen Netzwerken unterwegs ist, sieht das auf den ersten Blick. Da reicht es schon eine „falsche“ Lackierung oder die „falsche“ Marke zu fahren um gedisst zu werden. Von der politischen Grundhaltung ganz zu schweigen. Also schon sehr schwierig das Ganze.

Angenommen es würde bis zum Einzug in das Parlament gelingen, die Kandidaten würden sich untereinander akzeptieren und vertrauen, was dann?

Die Geschäftsordnung des Bundestages (GOBT) verpflichtet den oder die Abgeordnete  zur Teilnahme an den Arbeiten des Parlaments und zu ordnungsgemäßem Verhalten während der Sitzungen. Es gibt sogar eine Anwesenheitspflicht für die Tage Dienstag bis Freitag in den Sitzungswochen! Man repräsentiert den deutschen Staat.

Ausschüsse müssen durch die Partei mitbesetzt werden, also auch Ausschüsse die nichts mit Motorradfahren zu tun haben. Inneres, Außenpolitik, Verteidigung, Erziehung, Wirtschaft und und und . . .

Hätte die Partei genug Abgeordnete, die sich das zutrauen, die sich in dieser Richtung weiterbilden werden, um mitzureden? Reden halten vor bis zu 700 Menschen ist auch nicht jedermanns Sache. Rhetorikkurse müssen absolviert werden, Man muss in der Lage sein Gestzesentwürfe, zu lesen und zu verstehen.

Ich glaube nicht, dass es eine Partei der Motorradfahrer bis in den Bundestag schaffen würde.

Viel wichtiger ist es, sich in der Lobbygruppe der Motorradfahrer zu engagieren, einzutreten und dort den Politikern Beine zu machen. Unsere Gedanken nach vorne tragen und dafür sorgen, dass Motorradfahrer/innen als vollwertige Verkehrsteilnehmer anerkannt werden. Wir sind viele und wir sind stark, aber leider auch sehr speziell in unsrer Meinung.

 

 

 

 

 

 

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