Zur Nachahmung empfohlen:  Motorradfahrerinnen & Motorradfahrer werden initiativ. Treffen der „IG Motorradfreunde Hochtaunus“ an der historischen Rennstrecke.

Die Gemeinde Schmitten liegt malerisch und idyllisch mitten im wunderschönen Hochtaunus. Unmittelbar am Rande einer historischen Rennstrecke, die von 1904-1954 in Betrieb war. Doch leider ist die Idylle nicht immer gegeben. Gerade bei schönem Wetter fühlen sich einige Bürger der Gemeinde durch Motorradlärm gestört. Die Konsequenz: Wenige Bürger haben eine Bürgerinitiative gegründet, mit dem Ziel, mittels Streckensperrungen nur für Motorräder, den Motorradfahrern das Leben schwer zu machen. Aktuelle intensive Polizei-Kontrollen haben die Situation entschärft und gezeigt, dass es einige wenige Motorradfahrer sind, die sich nicht an die StVO halten und es sind nicht nur die Motorradfahrer, sondern sehr, sehr oft auch einige Autofahrer, die unnötigen Lärm verursachen.

Der BVDM e.V. hatte bereits 2019 gegen testweise Streckensperrungen massiv demonstriert

Gegen testweise Streckensperrungen hatte in 2019 der BVDM e.V. bereits massiv demonstriert. In 2020 hat der BVDM e.V. dann mit einer Aktion „Kaffee statt Knöllchen – gemeinsam mit der lokalen Polizei – beispielhaft „pädagogisch“ auf Motorradfahrer einzuwirken und diese zu einer sozialverträglichen Fahrweise anzuhalten. Gesprächsangebote, verbunden mit einer umfangreichen Liste an Ideen und Vorschlägen, die Situation am Feldberg und rund um die Gemeinde Schmitten nachhaltig zu beruhigen hat der BVDM e.V. ebenfalls an den Landrat und die Bürgermeisterin der Gemeinde Schmitten gerichtet. Allerdings wurde die ausgestreckte Hand des BVDM bislang nicht angenommen.

Interessengemeinschaft Motorradfreunde Hochtaunus gegründet

Nun intensivieren die Motorradfahrer und Motorradfahrerinnen des Hochtaunus ihre politische Arbeit. Eine Interessengemeinschaft wurde gegründet und hat sich heute, am Sonntag den 29.08.2021, unmittelbar an der historischen Rennstrecke, am Sandplacken im Restaurant „Tannenheim“ getroffen. Das Wetter war – wie so oft im Taunus – herzhaft rau. Es regnete konsequent, dennoch fanden etwa 30 Freundes des Motorradfahrens zusammen. Organisiert durch René Scherer und Birgit Martin, sowie durch Ton Tilburgs.

Ton Tilburgs und seine Freunde haben sich fest vorgenommen, sich nun aktiv in die schwelende Diskussion innerhalb der Gemeinde Schmitten zu dem Thema „Verkehrslärm“ ein zu mischen. Ziel: Einen vernünftigen Ausgleich zu finden zwischen dem berechtigten Schutzbedürfnis der Anwohner und dem ebenso berechtigten Interesse der sich legal verhaltenden Motorradfahrer, die schönen Strecken rund um den Feldberg zu nutzen.

Philip Liening, Mitglied im Gemeindeparlament  will sich einsetzen

Teilnehmer an dem Treffen am 29.08.2021 war auch Philip Liening (Partei „BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN), Mitglied im Gemeindeparlament.

Philip ist selbst Motorradfahrer und ebenfalls an einem vernünftigen Interessensausgleich und an einer Problemlösung interessiert. Er sagte seine aktive Unterstützung im Gemeindeparlament zu. Wir alle denken, dass dies sehr hilfreich ist um an einem gemeinsamen „runden Tisch“ ausgleichende Lösungen zu erarbeiten. Die GRÜNEN sind in Schmitten Teil der Regierungskoalition.

Historisches Kulturgut wahren und pflegen

Die sogenannte Kanonenstrasse, von der „Hohemark“ (Stadt Oberursel) hoch zum Sandplacken und weiter zum „Großen Feldberg“ im Taunus (881 Höhenmeter) ist eine der ältesten und schönsten Rennstrecken in Deutschland. Von 1904 bis 1954 wurden auf diesem Strecken Rennen von Automobilen und Motorrädern gefahren. Ganz sicher hat sich diese Strecke, dieses Ereignis, tief in das soziale und kollektive Gedächtnis der Motorradfahrer eingegraben. Weitergegeben von den Großeltern an die Eltern, zu den Kindern und Enkelkindern. Kein Wunder, dass nach wie vor diese Strecken ein „Magnet“ für hunderte Motorradfahrer ist, die von „Fern und Nah“ diese Strecken befahren um dann auf dem Feldberg einen „Kaffee zu trinken“ und Erfahrungen aus zu tauschen.

In jedem Falle, ist die Gründung der IG Motorradfreunde Hochtaunus eine gute Initiative, ein gutes Beispiel, das „Schule machen“ sollte. Und ja, wer weiß, vielleicht wird diese Initiative über die politische Arbeit hinauswachsen und ein historisches Kulturgut – aktuell eingeschlafen – wieder „wachküssen“. So wie einst der Prinz „Dornröschen“. Und ja, vielleicht Motorsportereignisse zurückholen, an einen historischen Ort.