Zur Nachahmung empfohlen: Motorradfahrerinnen & Motorradfahrer werden initiativ. Treffen der „IG Motorradfreunde Hochtaunus“ an der historischen Rennstrecke.
Die Gemeinde Schmitten liegt malerisch und idyllisch mitten im wunderschönen Hochtaunus. Unmittelbar am Rande einer historischen Rennstrecke, die von 1904-1954 in Betrieb war. Doch leider ist die Idylle nicht immer gegeben. Gerade bei schönem Wetter fühlen sich einige Bürger der Gemeinde durch Motorradlärm gestört. Die Konsequenz: Wenige Bürger haben eine Bürgerinitiative gegründet, mit dem Ziel, mittels Streckensperrungen nur für Motorräder, den Motorradfahrern das Leben schwer zu machen. Aktuelle intensive Polizei-Kontrollen haben die Situation entschärft und gezeigt, dass es einige wenige Motorradfahrer sind, die sich nicht an die StVO halten und es sind nicht nur die Motorradfahrer, sondern sehr, sehr oft auch einige Autofahrer, die unnötigen Lärm verursachen.
Der BVDM e.V. hatte bereits 2019 gegen testweise Streckensperrungen massiv demonstriert
Gegen testweise Streckensperrungen hatte in 2019 der BVDM e.V. bereits massiv demonstriert. In 2020 hat der BVDM e.V. dann mit einer Aktion „Kaffee statt Knöllchen – gemeinsam mit der lokalen Polizei – beispielhaft „pädagogisch“ auf Motorradfahrer einzuwirken und diese zu einer sozialverträglichen Fahrweise anzuhalten. Gesprächsangebote, verbunden mit einer umfangreichen Liste an Ideen und Vorschlägen, die Situation am Feldberg und rund um die Gemeinde Schmitten nachhaltig zu beruhigen hat der BVDM e.V. ebenfalls an den Landrat und die Bürgermeisterin der Gemeinde Schmitten gerichtet. Allerdings wurde die ausgestreckte Hand des BVDM bislang nicht angenommen.
Interessengemeinschaft Motorradfreunde Hochtaunus gegründet
Nun intensivieren die Motorradfahrer und Motorradfahrerinnen des Hochtaunus ihre politische Arbeit. Eine Interessengemeinschaft wurde gegründet und hat sich heute, am Sonntag den 29.08.2021, unmittelbar an der historischen Rennstrecke, am Sandplacken im Restaurant „Tannenheim“ getroffen. Das Wetter war – wie so oft im Taunus – herzhaft rau. Es regnete konsequent, dennoch fanden etwa 30 Freundes des Motorradfahrens zusammen. Organisiert durch René Scherer und Birgit Martin, sowie durch Ton Tilburgs.
Ton Tilburgs und seine Freunde haben sich fest vorgenommen, sich nun aktiv in die schwelende Diskussion innerhalb der Gemeinde Schmitten zu dem Thema „Verkehrslärm“ ein zu mischen. Ziel: Einen vernünftigen Ausgleich zu finden zwischen dem berechtigten Schutzbedürfnis der Anwohner und dem ebenso berechtigten Interesse der sich legal verhaltenden Motorradfahrer, die schönen Strecken rund um den Feldberg zu nutzen.
Philip Liening, Mitglied im Gemeindeparlament will sich einsetzen
Teilnehmer an dem Treffen am 29.08.2021 war auch Philip Liening (Partei „BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN), Mitglied im Gemeindeparlament.
Philip ist selbst Motorradfahrer und ebenfalls an einem vernünftigen Interessensausgleich und an einer Problemlösung interessiert. Er sagte seine aktive Unterstützung im Gemeindeparlament zu. Wir alle denken, dass dies sehr hilfreich ist um an einem gemeinsamen „runden Tisch“ ausgleichende Lösungen zu erarbeiten. Die GRÜNEN sind in Schmitten Teil der Regierungskoalition.
Historisches Kulturgut wahren und pflegen
Die sogenannte Kanonenstrasse, von der „Hohemark“ (Stadt Oberursel) hoch zum Sandplacken und weiter zum „Großen Feldberg“ im Taunus (881 Höhenmeter) ist eine der ältesten und schönsten Rennstrecken in Deutschland. Von 1904 bis 1954 wurden auf diesem Strecken Rennen von Automobilen und Motorrädern gefahren. Ganz sicher hat sich diese Strecke, dieses Ereignis, tief in das soziale und kollektive Gedächtnis der Motorradfahrer eingegraben. Weitergegeben von den Großeltern an die Eltern, zu den Kindern und Enkelkindern. Kein Wunder, dass nach wie vor diese Strecken ein „Magnet“ für hunderte Motorradfahrer ist, die von „Fern und Nah“ diese Strecken befahren um dann auf dem Feldberg einen „Kaffee zu trinken“ und Erfahrungen aus zu tauschen.
In jedem Falle, ist die Gründung der IG Motorradfreunde Hochtaunus eine gute Initiative, ein gutes Beispiel, das „Schule machen“ sollte. Und ja, wer weiß, vielleicht wird diese Initiative über die politische Arbeit hinauswachsen und ein historisches Kulturgut – aktuell eingeschlafen – wieder „wachküssen“. So wie einst der Prinz „Dornröschen“. Und ja, vielleicht Motorsportereignisse zurückholen, an einen historischen Ort.
tjoooh, ich sach mal so: die einen schwelgen in Erinnerungen und hätten gern die vermeintlich heile Welt von vorgestern zurück – die sind hier richtig.
Andere sehen die Zeichen der Zeit, die Herausforderungen an die gesamte Menschheit und konzentrieren sich auf SINNVOLLES. Mein Vorschlag: der Name und der Inhalt des bvdm ändern sich wie folgt: bunte vereinigung demokratischer mountainbiker/innen. Denn der Feldberg macht bergauf und bergab ohne Krach und Gestank mindestens so viel Spaß wie mit…
Mir blutete das Herz: seit 2 Jahrzehnten war ich eine Alltags- und Freizeitbikerin auf allen Wegen. Als dann letzten Sommer meine betagte Maschine den letzten Schnaufer tat, stand ich vor der Frage: Welches Gefährt ist jetzt das richtige? Ein Bikerkumpel hat mir sein neuestes Steckenpferd geliehen – ein S-Pedelec, also ein E_bike mit Versicherungskennzeichen und Motorunterstützung bis 45 km/h. Ich war skeptisch, aber probierte es aus.
Das Gefühl von Freiheit – wie zuvor! Sport, Bewegung, frische Luft? besser! Kosten? besser! Alltagstauglichkeit? mit 1000 wh-Akku super. Nette Zeitgenossen? genauso, eher weniger Machos und (Edel-)Proleten. Feldberg und Taunus? Kein Problem! Seitdem liegt die Mopedkluft weit hinten im Schrank – ich vermisse nichts.
Volle Zustimmung! Wie kann man nur so auf sein angebliches Recht auf Verlärmung bestehen? Man sollte statt dessen die Hersteller in die Pflicht nehmen, hier hätten Verbände wie BVDM und Biker Union ein reiches Betätigungsfeld. Nur wenn die Maschinen zukünftig wieder leiser werden, wird unser Hobby auch in Zukunft Bestand haben! Statt dessen wird an den Symptomen wie Streckensperrungen herumgedoktert. Wie kurzsichtig ist das denn? Für mich ein Grund, warum ich kein Mitglied bin.
Tja, dann sag ich mal so: Ein entbehrlicher Kommentar, der nicht durch Intelligenz beeinträchtigt ist und nur provozieren soll.
Bemitleidenswert, wer es derart nötig hat.
„Wenige Bürger haben eine Bürgerinitiative gegründet, mit dem Ziel, mittels Streckensperrungen nur für Motorräder, den Motorradfahrern das Leben schwer zu machen.“ Was für eine Grütze hier verbreitet wird… Die Formulierung ist genauso bescheuert wie die Behauptung „der bvdm hat eine IG Motorradfreund Hochtaunus gegründet, um Anwohner der Feldbergstraßen zu terrorisieren.“ Die Wahrheit dürfte eher so aussehen: Die Anwohner der von Motorradlärm geplagten Strecken möchten gern wie alle anderen Menschen auch im Haus und im Garten ohne vermeidbare Lärmbelästigung leben und nachdem die bisherigen jahrelangen Bemühungen keine ausreichenden Erfolge brachten, wird es nun Zeit, eine andere Gangart einzulegen.
Ein halbwegs objektiv denkender Mensch wäre in der Lage, das so zu beschreiben. Davon scheint der Verfasser aber einige Meilen entfernt zu sein. Wo wohnt er eigentlich so? Vielleicht können seine Motorradfahrenden Kumpels seine Wohnqualität dadurch steigern, bei jeder Ausfahrt noch kurz bei ihm vorbei zu knattern?
@Volker: Hallo Volker, Alles was ich schreibe entspricht den Tatsachen. Die Bürgerinitiative, die sich bei der Politik für „Streckensperrungen nur für Motorradfahrer“ einsetzt heißt „Feldberginitiative“. Ich zitiere mal aus der Webseite dieser Feldberginitiative: ZITAT: „Die Feldberginitiative e.V. begrüßt den nunmehr angeordneten Verkehrsversuch mit einer temporären Streckensperrung für Motorräder als wichtigen Zwischenschritt zur Entschärfung der Raser- und Lärmproblematik im Erholungsgebiet rund um den Großen Feldberg. Insbesondere gilt dies für die Ortschaften des Luftkurorts Schmitten im Herzen des Naturparks.“ZITAT ENDE.
(Quelle: https://www.feldberginitiative.de/index.php/8-aktuelles/81-verkehrsversuch-streckensperrung-als-wichtiger-zwischenschritt ).
Das lustige ist, dass die Daten dieses Testes aus dem Jahr 2019 bis heute nicht vorliegen! Der Verantwortlich dafür ist der Landrat des Hochtaunuskreises. Bekannt ist aber, dass die Feldberginitiative immer wieder auf eine Streckensperrung bei den einschlägigen Politikern gedrängt hat.
Feststellen will ich auch: Auch der BVDM wendet sich strikt gegen unnötigen Verkehrslärm, auch gegen den von Motorrädern. Der Politik (allen Parteien in Schmitten und Oberursel, sowie den Bürgermeisterinnen in Schmitten und Oberursel, sowie dem Landrat Hochtaunuskreis ) haben wir in einem offenen Brief, höflich und klar in der Sache, eine Vielzahl von ernsthaften Massnahmen, vebunden mit einem Gesprächsangebot, vorgeschlagen. BIS HEUTE HAT DIE POLITIK AUF UNSER SCHREIBEN UND UNSER GESPRÄCHSANGEBOT NICHT REAGIERT! Es ist nun an der Politik, dieses Angebot an zu nehmen.
@Rainald
Schön, dass Du hier antwortest. Danke dafür! Kritik ist nicht angenehm, die ganze Diskussion ist eher unangenehm. Umso besser, dass man die hier Verantwortlichen auch erreicht.
Es ist bekannt, dass sich der BVDM gegen Lärm engagiert. Meines Erachtens jedoch viel zu halbherzig. Man muss sich vergegenwärtigen, dass der durch immer mehr Motorräder, die dann noch mit „Sportauspuff“ meist mit Klappe aufgewertet werden, immer weiter ansteigende Krach auf Dauer unser Hobby zerstört. Die Streckensperrungen sind nur das ungerechte Symptom dieser Entwicklung. Ich würde mir wünschen, dass die Verbände weiter in die Zukunft blicken und nicht an Symptomen herumdoktern würden.
Es muss viel mehr Druck auf die Hersteller und die staatlichen Überwachungsorgane ausgeübt werden! Nur durch leisere Maschinen und effektive Kontrollen werden wir unser Bild in der Öffentlichkeit korrigieren können. Dann kann man sich irgendwann auch Klagen gegen Streckensperrungen sparen. Im Übrigen rüstet die Gegenseite auch auf. Zeitliche Befristungen und andere rechtliche Konstrukte lassen keinen Raum mehr, gegen die Sperrungen vorzugehen. Wofür also steht der BVDM dann noch?
Es ist Zeit, die wahren Schuldigen ins Visier zu nehmen!!!
@Elmar: Elmar Sie schreiben (Zitat): „…Es ist bekannt, dass sich der BVDM gegen Lärm engagiert. Meines Erachtens jedoch viel zu halbherzig. …“. Elmar, ich muss Ihnen sagen, dass dies im konkreten Fall „Feldberg/Taunus“ definitiv nicht richtig ist! Ich persönlich habe sowohl im Rahmen des letzten Kommunalwahlkampfes (liegt nun etwa 1/2 Jahr zurück) als auch danach wiederholt alle verantwortlichen Kommunalpolitiker, alle Parteien, und auch den Landrat (Verantwortlicher!) im Namen des BVDM angeschrieben. Wir haben konkrete, umfangreiche und wirksame Massnahmen vorgeschlagen, wie die Lärmemissionen signifikant reduziert werden können. Darunter sind auch einzelne Massnahmen, die uns Motorradfahrern „weh tuen“ und die auch nicht bei allen Motorradfahrern gut ankommen. Ausserdem haben wir in diesem offenen Brief ausdrücklich Gespräche angeboten. Unser Angebot ist bis heute NICHT angenommen worden! Auch gibt es keinerlei Antwort auf unseren Brief!! Sorry, MEHR KÖNNEN WIR SEITENS DES BVDM AKTUELL NICHT MACHEN! Der „Ball“ liegt nun bei der verantwortlichen Politik!
Na, bei soviel qualifizierten Argumenten in den „Leserbriefen“, steigt man besser gar nicht erst in die Diskussion ein. Kindergarten. . .
So einen verklärten Blick auf die Vergangenheit teile ich nicht. Wenn es die Kombination zwischen Motor+Sport überhaupt gibt und sie kein Widerspruch in sich ist, dann gehört das heutzutage nicht mehr auf öffentliche Straßen. Der Mythos einer Strecke führt nur dazu, dass sie außerhalb der offiziellen Renntermine und deren professioneller Gestaltung von einer Menge Fans und Möchtegern-Rennfahrern zweckentfremdet wird, um in jeder Hinsicht unprofessionell das eigene und fremde Leben zu gefährden. Wundert ich schon, dass ein Grüner Politiker so tickt…
ich will mal ein argument beisteuern, dass aus einem anderen verkehrsbereich stammt und der selbstbemitleidung der hier schreibenden biker entgegensteht. es wird vielfach geschrieben, dass streckensperrungen nur für motorräder eine ungerechtfertigte ungleichbehandlung darstelle, die so nirgendwo sonst gebe. das ist einfach quatsch! im wassersportbereich gibt es sperrzonen für jedes motorfahrzeug, sperrzonen nur für wasserski, sperrzonen nur für jetski, freigegebene bereiche nur für elektro-, ruder- und segelfahrzeuge, jahreszeitlich gesperrte reviere, maximale breiten, tiefen und höhen und was weiß ich noch alles. ich kenne keinen skipper, der deswegen so ein theater mit wahlprüfsteinen, sternfahrten usw. usf. aufziehen würde. oder der mit so ideologischen wie falschen begriffen wie „sippenhaft“ um sich wirft. ich habe eher den eindruck, dass ein paar wenige hier ein profilierungsfeld suchen und ihren geltungsdrang ausleben.
@ skipper joachim: Wenn im Wasser diskriminiert wird, rechtfertigt das noch lange nicht, auch im Strassenverkehr zu diskriminieren! Fakt ist: Dass Motorradfahrer, die ein legal zugelassenes Fahrzeug bewegen, welches den Regeln der StVO genügt, bestraft werden sollen, weil Politiker sich nicht hinreichend anstrengen „Gesetzesbrecher“ aus dem Verkehr zu ziehen. Das Ansinnen, legalen Fahrzeugen eine Strecke zu sperren ist zudem ein schwerwiegender Einfgriff in das Eigentumsrecht, weil das Nutzungsrecht massiv eingeschränkt wird. Das ist schlicht nicht akzeptabel und ein Verstoß gegen die feriheitliche Rechtsordnung und gegen das Vertrauen der Bürger in diese Rechtsordnung. Aufgabe des Staates ist es diejenigen zu verfolgen und zu bestrafen, die gegen die Rechtsordnung verstossen und nicht diejenigen, die sie beachten.
im wasser wird nach überwiegender einsicht der wassersportler nicht diskriminiert – das ist eine frage der haltung und selbstreflektion. berechtigte schutzinteressen anderer lebewesen (badende, brütende, laichende) werden als gleichrangig zu den eigenen interessen wahrgenommen und respektiert und zwar auch vollkommen unabhängig davon, ob die wasserfahrzeuge in anderen revieren uneingeschränkt regelkonform sind oder nicht. ich will nur deutlich machen: es gibt eine reihe von klugen menschen, die ihr verständnis von „diskriminierung“ nicht teilen und befremdlich finden. vielleicht wäre es hilfreich, sich mal mit wirklich diskriminierten menschen zu unterhalten, zu denen gut betuchte motorradfahrer eher nicht gehören. die freiheitliche rechtsordnung schützt die interessen der allgemeinheit und nicht die privilegien einer lautstarken (hihi, doppeldeutig!) minderheit.
Sie könn ja mal ausrechnen: welchen %-Anteil am gesamten Straßenetz in Deutschland machen die für Motarradfahrer gesperrten Strecken aus? Das dürfte im kaum messbaren Bereich liegen. Da von „massiven Einschränkunegn des Nutzungsrechts oder des Eigentumsrechts“ zu schwafeln scheint reichlich unangebracht. die Massivität liegt wohl eher im Bereich Ihres massiven Unverständnisses für die berechtigten Interessen von Mitmenschen, die nicht von den Hobbys anderer Leute belästigt werden möchten.
Die rechtsordnung ist in einem ständigen entwicklungsprozess und niemand mit klarem kopp fordert, dass motorradfahrer ohne rechtsgrundlage drangsaliert werden. es ist aber legitim, sich für eine Rechtsordnungs-Änderung einzusetzen, die in bestimmten Bereichen eine bestimmte Gefahr (Lärm macht krank) minimiert. genauso legitim ist es, dass Sie den status quo zu verteidigen versuchen. Voila, das nennt man Meinungsfreiheit und Demokratie – scheint ihnen nicht so sympathisch zu sein, wie?
@ Marianne: Ihre Rechnung der gesperrten Strecken in % von allen Strecken, geht an der Sache vorbei. So ist es mir persönlich egal, was mit Strecken in mecklenburg-Vorpommern ist, oder sonst wo in Deutschland.Da wohne ich nicht und da fahre ich nicht. Ich wohne im Taunus und da ist eine gesperrte Kanonenstrasse sehr wohl ein erhebliche Einschränkung. nebenbei bemerkt: ich „scwafele“ nicht, ich argumentiere. Ich werfe Ihnen ja auch nicht vor, dass Sie mathematischen Unsinn berechnen. Also, wählen Sie bitte einen angemessenen Ton.
Und noch ein Hinweis auf Ihre Interpretaion des Rechtes: Das Grundgesetz garantiert in Artikel 3
Absatz (1) „Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich“. Wenn Sie folglich gesetzestreue Motorradfahrer diskriminieren wollen, dann müssten Sie das Grundgesetz ändern. Dafür benötigen Sie eine 2/3 Mehrheit im Parlament. Viel Erfolg bei dem Versuch bürgerliche Freiheitsrechte ein zu schränken.
Da Sie sich so gut mit Gesetzen auskennen und es unterhalb des GG für Sie nicht geht: erklären Sie doch mal bitte dem blöden Fußvolk, warum es in diesem Staat überhaupt einschränkende Regeln geben kann: Warum muss man also Motorradfahrer einen Helm tragen und als Radfahrer nicht? Warum muss man sich im Auto anschnallen? Warum gibt es vergleichsweise strenges Waffen- und Drogenrecht? Warum gibt es innerorts ein Tempolimit? Die liste ließe sich ENDLOS fortsetzen. Ein Dogmatiker der Freiheit wie Sie einer zu sein scheinen, muss daran verzweifeln – die meisten finden das ganz okay.
Ihre Vision von absoluter Freiheit in allen Ehren – wünschenswert wäre es absolut, dass sich alle aus Vernunftgründen rücksichtsvoll, vorsichtig, nachhaltig und verantwortungsbewusst verhalten. Die empirische Wahrheit ist aber überall auf der Welt eine andere und deshalb gibt es überall auf der Welt Grundrechtseingriffe. Diese müssen erforderlich, geeignet und angemessen sein (nur damit Sie mal Vokabeln hören, die Ihren Dogmatismus herausfordern). Das alles sind bewährte Grundsätze einer freiheitlichen Demokratie – und das ist was anderes als Ihre Utopie einer Anarchie. Dass eine lokal begrenzte Maßnahme wie die Sperrung einer Straße für eine Gruppe von Verkehrsteilnehmern eine Grundgesetzänderung erfordert, glaubt außer ihnen wohl niemand…
@ Rainald: die Grundrechte des GG stehen unter besonderem Schutz und können nach Artikel 79 Abs. 3 auch nicht durch 2/3-Mehrheit geändert werden. Neben dem Gleichheits-Grundrecht gibts zB auch noch das Freiheitsgrundrecht in Art. 2, wo schon in der Verfassung eine Einschränkung verankert ist: „Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt.“ Eben das ist nach meiner Einschätzung hier zwischen den Befürwortern und Kritikern einer Streckensperrung strittig – aber verfassungsmäßig durchaus abgedeckt.
Auch relevant die bedingte Eigentumsfreiheit nach Art. 14: „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“
Nur mal so…
„So ist es mir persönlich egal, was mit Strecken in mecklenburg-Vorpommern ist, oder sonst wo in Deutschland.Da wohne ich nicht und da fahre ich nicht.“
Das ist rein menschlich ziemlich arm, wie Sie das auf den Punkt bringen, als Verbandsfunktionär ist es ein Desaster! Warum wundert oder empört es Sie dann, wenn andere Menschen genauso rigoros auf Ihre Bedürfnisse pfeifen? Gute Manieren werden immer mehr zum Luxus… Von alten Wessi-Klischees will ich mal gar nicht anfangen.
Der Anteil mag ja überschaubar sein aber es handelt sich allesamt um Strecken die für Motorradfahrer am interessantesten sind. Somit kann man man durchaus von einer massiven Einschränkung sprechen. Zumal diese auch ohne konkrete Rechtsgrundlage geschieht. Wenn ich eine Strecke nicht befahren darf einzig und allein weil ich mit einem Motorrad fahre ist das diskriminierend. Man unterstellt mir damit, ohne konkrete „Beweise“, dass ich mich schlecht benehme, zu schnell und zu laut unterwegs sein werde usw. ohne dass ich das je getan habe oder eine solche Absicht erkennen lasse. Einzig der Tatbestand dass ich ein Motorrad fahre (egal wie laut es wirklich ist) reicht dazu schon aus. Würde ich mit einem Auto dort erscheinen, „mit dem Messer zwischen den Zähnen“; würde ich schlimmstenfalls ein teures Ticket riskieren. Aber niemand würde auf die Idee kommen die Strecke nur für Autos zu sperren. Und genau das ist die Schweinerei, man stellt mich automatisch auf eine Stufe mit den Idioten, die sich nicht benehmen können oder wollen. Manchmal kommen mir da ganz komische Ideen: ..den Staat auf Beleidigung und übler Nachrede verklagen, die KFZ-Steuer (für die Moppeds) um 10% kürzen, eine Strecke mit dem Auto so zu befahren wie man es mir als Motorradfahrer vorwirft, vielleicht sogar eine Streckensperrung nur für Autos zu provozieren…usw.
Auf die Idee, dass zu viele Biker die Anwohner bestimmter Strecken in ihrem Recht auf Schutz vor Lärm und Gestank zu schützen diskriminieren, sind Sie, Manni und Rainald, wohl noch nicht gekommen. Meine Grundannahme ist: es geht nicht um 0,001% der Biker, die zu laut und zu schnell innerorts wie außerorts unterwegs sind, sondern eher um 25 – 30%. Als Normalbürgerin habe ich darüber natürlich keine wissenschaftliche Studie zur Hand, aber als langjährige Anwohnerin einer „interessanten Strecke“ bekommt man schon eine gewisse Erfahrung. Die wird im gesamten Bekanntenkreis so geteilt. Und selbst wenn es nur 10 – 20% der Biker sind, dann sind das pro Wochenende an „interessanten Strecken“ schnell mal dreistellige Zahlen von gefährlichen und massiv belästigenden Situationen. Natürlich kann die Mehrheit der regelkonformen Biker nichts dafür, hat auch nie jemand behauptet. Aber zu fordern, dass an jeder Kurve und in jeder Ortdurchfahrt ein Streifenwagen der Polizei dafür zur sorgen hat, dass sich ALLE an die reglen halten – haben Sie mal ausgerechnet, wie viele Stellen das erfordern würde und wer das bezahlen soll???
@ Marianne: Ein Streifenwagen an JEDER Kurve und an JEDEM Streckenabschnitt ist nicht nötig. Es reicht wenn konsequent und regelmässig überprüft wird um die Strecke für „Rowdys“ uninteressant zu machen. Die Polizei hat damit in der Feldbergregion in diesem Jahr endlich massiv begonnen. Mit viel Erfolg. (Übrigens, bie dieser Gelegenheit wurden auch sehr vile Autos aus dem Verkehr gezogen). Und, ja, es fehlen noch erheblich mehr Tempolimits. Auch diese machen die Strecke für die „Racer“ uninteressant.
Und noch ein Abmerkung: Rechnen Sie doch mal aus, was die Hundertschaften Bereitschaftspolizei kosten, die für Ruhe bei Fußballspielen (gegen die Hooligans) eingesetzt werden. Ich sage Ihnen, das ist ein Vielfaches dessen, was eine Geschwindigkeitskontrolle kostet. Also, jetzt alle Fußballspiele verbieten?
Bei Polizeieinsätzen gegen Hooligans sind wir wirklich mal einer Meinung! Na ja fast: nein, nicht Fußballspiele verbieten aber die damit verbundenen Kosten der Sicherheit nicht der Allgemeinheit aufhalsen, die sich überhaupt nicht für Fußballspiele interessiert, sondern die Kosten verursachergerecht auf die Eintrittspreise der Turniere umlegen.
„ja, es fehlen noch erheblich mehr Tempolimits.“ – na das ist ja mal eine überraschende Aussage von Ihnen, Rainald. Ich meine mich zu erinnern, dass Sie sich an anderer Stelle dieser blogs ganz vehement GEGEN Tempolimits ausgesprochen haben, auch wiederum mit so grotesken Grundrechts-Interpretationen. Also: können wir uns auf ein allgemeines Tempolimit im Naturpark Taunus von innerorts 30 und außerorts 70 (auch auf der Kanonenstraße) einigen?
@ Peter & Yann: Ich spreche mich lediglich gegen generelle Tempolimits aus, aber NICHT gegen anlassbezogene Geschwindigkeitsbegrenzungen. So bin ich durchaus der Meinung, dass z.B. Tempolimits vor Kindergärten, Schulen, Sportstätten mit Tempo 30, eine absolut sinnvolle Massnahme sind um dort die Sicherheit zu erhöhen. Ebenso kann ich mich durchaus mit Tempo 30 Regelgeschwindigkeit innerhalb von Ortschaften und Städten anfreunden (eventuell sind wenige „Stadtautobahnen oder Stadtschnellstrassen davon ausgenommen). Ich bin auch NICHT dagegen wenn auf Autobahnen heute schon besonders gefährliche Streckenabschnitte oder Abschnitte mit naher Wohnbebauung mit einem Tempolimit versehen sind. Ich wehre mich lediglich gegen generelle Ttempolimits dort, wo gefahrlos zügig gefahren werden kann. So ist z.B. für mich die Geschwindigkeitsregelung auf der A5 (Bad Homburger Kreuz Richtung Darmstadt) absolut sinnvoll. Dort wird bei hoher Verkehrsdichte das Tempo auf bis zu 100 km/h limitiert. Wenn die Autobahn (z.B. morgens um 5.00 Uhr) frei ist, gibt es dort auch kein Tempolimit. Mir geht es um Vernunft und Augenmaß, nicht um generelle Verbote.
Was den Taunus – konkrete die Feldbergregion – betrifft: Ich persönlich würde schon aus Sicherheitsgründen auf den Landstrassen dort Tempo 70 einführen und auch hart kontrollieren. Denn die Verkehrsdichte ist in dieser Naherholungsregion extrem hoch. Hinzu kommt das berechtigte Intersse einer Vielzahl von Radsportlern, die ebenfalls auf diesen schönen Strecken unterwegs sind. Hier wäre ein striktes Tempolimit absolut angebracht. ÜBRIGENS: Genau dies haben wir dem Landrat, den Bürgermeisterinnen der Anliegergemeinden und allen politischen Parteien in diesen Kommunen, in einem offenen Brief vorgeschlagen. Verbunden mit weiteren Massnahmen und einem Gesprächsangebot. Dem Gesprächsangebot sind die Amtsträger und die politischen Parteien bislang nicht nachgekommen. Lustig? Oder?
Na, lustig finden wir das nicht – weder in der nicht stattfindenden Kommunikation noch in der viel weniger stattfindenden Umsetzung. Vielleicht wäre es ein Gedanke, mit den geschmähten Anwohner-Initiativen diesbezüglich zusammen zu arbeiten?
Liebe Marianne, ich verstehe durchaus ihr Problem. Sie wohnen an einer vielbefahrenen Strecke und und fühlen sich zuweilen, besonders an schönen Wochenenden regelrecht heimgesucht. Der Verkehrslärm (ich schreibe bewusst Verkehrslärm) geht ihnen auf die Nerven und sie wollen endlich ihre Ruhe. Aber glauben sie wirklich, das berechtigt die Bestrafung von 70% (und wenn es auch nur 1% wäre) Motorradfahrern die sich anständig und Regelkonform benehmen? und glauben sie wirklich es würde besser wenn nur noch Fahrzeuge die doppelt so viel Benzin verbrauchen aber kaum leiser sind, die Strecken befahren dürfen? Stellen sie sich nur eine Frage: “ ..wenn all diese Problem NUR durch Autos verursacht würden, wurde man dann die Strecke NUR für Autos sperren?.“ Die Rechtsgrundlage ist in beiden Fällen die selbe. Würde man NICHT diskriminieren gäbe es ebenso Strecken die einseitig nur für Autofahrer sanktioniert sind (ich meine nicht Sperrungen von Brücken wegen der Gewichtsbelastung u. Ä.) Gründe gäbe es dafür ebenfalls reichlich.
Lieber Manni, Ihre Frage ist berechtigt und ich kann sie nicht beantworten. Autos sind in diesem Land heilige Kühe und viele Autofahrer vernachlässigen lieber ihre Kinder als ihre Autos… Ich glaube, was uns Anwohner/innen an den „interessanten Strecken“ aufbringt, ist, dass die Motorradfahrer in ihrer absoluten Mehrheit in ihrer Freizeit, asl Hobby und zur Entspannung durch den Taunus fahren und damit aber auch die Freizeit, die Hobbys und die Entspannung der Anwohner/innen belasten. Es gibt kaum hunderte Autofahrer pro Wochenende, die einfach nur zum Spaß als Korso durch unseren Ort brettern sowie am Ortsausgang die Drehzahl kilometerweit hörbar hochdrehen. Freizeit und Hobby ist aber gleichzusetzen mit: muss nicht sein, wenn es andere belastet. So dürfen die Schützenbrüder auch nicht alle in ihrem Garten oder Hof schießen, sondern haben dafür abgelegene Schützenhäuser. Oder stellen Sie sich vor, ihr mäßig begabter Nachbar führt seine Posaunen-Übungen von April bis Oktober in seinem Garten durch und in Ihrem Kaffee auf Ihrer Terrasse wird davon die Milch sauer…
Die Frage des Benzinverbrauchs ist berechtigt, aber ehrlicherweise muss man sagen, dass die Bürgerinitiativen sich nicht gegen diesen Aspekt des Motorradfahrens wenden. In Bad Nauheim gibt es eine Bürgerinitiative gegen die Autoposer-Szene – vielleicht ist das ein Hinweis darauf, dass es lokal unterschiedliche Probleme und Lösungsversuche gibt…
Immer wieder interessant…die Opferrolle der Motorradlobby.
Ich habe mich in den letzten Monaten intensiv mit der Thematik beschäftigt. Der BVDM weiß doch genau, dass in den letzten Jahren einiges aus dem Ruder gelaufen ist. Tatsache ist, dass die heutigen Serienmotorräder lauter als noch vor 20 Jahren sind. Dazu ist deren Anzahl deutlich gestiegen und obendrauf kommen noch die manipulierten Kisten mit extremer Lautstärke, die die Anwohner beliebter Motorradstrecken in den Wahnsinn treiben.
Insgesamt eine explosive Mischung, die Gegenmaßnahmen geradezu provozieren.
Kein anderes Verkehrsmittel hat sich dermaßen negativ entwickelt. Da von einer unverhältnismäßigen Benachteiligung der Motorradbranche zu sprechen ist ein Schlag ins Gesicht der betroffenen Anwohner.
Interessant finde ich auch, dass die Ergebnisse der Leitpfostenmessung in Baden-Württemberg hier nicht veröffentlicht werden. Das Ergebnis widerspricht nämlich den immer wieder mantraartig vorgebrachten Behauptungen, dass nur ein kleiner Teil der Motorräder zu laut unterwegs ist. In Wirklichkeit ist nur ein kleiner Teil sozialverträglich leise unterwegs, der große Rest ist eindeutig zu laut.
Wir leben in einer Demokratie, und das ist gut so. Falls der Gesetzgeber dem nicht Einhalt gebietet, werden die Anwohner Ihr Recht auf körperliche Unversehrtheit einklagen. Mal sehen, wie die Gerichte entscheiden werden. Und da sehe ich keine guten Chancen für die Motorradlobby.
@Theo: Die Aussage, dass generell heute Serien-Motorräder lauter sind als noch vor 20 Jahren ist schlichtweg falsch!
Ich besitze selbst mehrere „Oldtimer-Motorräder“ (mit H-Zulassung, folglich im absoluten Originalzustand) und kann Ihnen anhand des KFZ-Scheines nachweisen, dass deren zulässige Geräuschemission erheblich über der Geräuschemission meines neuen Motorrades (Baujahr 2019) liegt. Tatsache ist allerdings auch, dass die aktuellen Zulassungsbestimmungen hinsichtlich der erlaubten Lärmemission deutlich verschärft werden könnten/sollten. Hierzu bedarf es lediglich des politischen Willens! (Komisch, bei den drei Triell-Wettbewerben zwischen den drei Kanzlerkandidaten, wurde dieses Thema NIE angesprochen).
Die aktuelle Lärmbelästigung durch Strassenverkehr (ich wohne Mitten in der Stadt und leite primär unter dem Verkehrslärm der PKW!) wird verursacht durch:
1. Die extrem angestiegen Verkehrsdichte mit PKW, LKW und auch Motorrädern
2. Die Missachtung der Gesetze durch Manipulation der Schalldämpfung (auch bei PKW!)
3. Durch rücksichtsloses „Ausquetschen“ der Motor-Höchstleistung (= Fahren mit unnötig hoher Drehzahl).
Insbesonders gegen die Punkte 2 und 3 kann man polizeilich gezielt vorgehen. Die notwendigen Gesetze gibt es alle. Ausserdem kann man mit klugen Massnahmen besonders Punkt 3 drastisch eindämmen. Hierzu haben wir beim BVDM wirkungsvolle Vorschläge.
Zum Thema Gerichtsverfahren: Der BVDM hat bislang noch immer 70-80% aller Verfahren, die wir gegen diskriminierende Streckensperrungen nur für Motorräder geführt haben, gewonnen.
@ Rainald: können Sie die Aktenzeichen der Urteile bitte teilen oder hier verlinken? Interessant ist nämlich stets die Urteilsbegründung. Eine schlecht vorbereitete Behördenhandlung wird nämlich immer wieder aus formellen (!) Gründen von den Gerichten aufgehoben und nicht zwangsläufig, weil das Ziel oder die Maßnahme als solches unzulässig ist. Mal etwas flapsig formuliert: ein Bürgermeister oder ein Stadtrat, der von zwei Seiten (z.B. Anwohnern und Motorsportfreunden) in die Mangel genommen wird und es sich mit niemand verscherzen will, erlässt eine formell schlampige Regel und nimmt in Kauf, dass diese vor Gericht einkassiert wird. Die Krawallbrüder sind über Umwege zufriedengestellt und den Anwohnern kann man sagen: wir haben es probiert, hat nicht geklappt – ohhh! Das funktioniert möglicherweise deshalb, weil gute Juristen normalerweise nicht an Durchgangsstraßen wohnen und Anwohnerinitiativen kaum das Geld aufbringen, um da juristisch gegenzuhalten. Wäre nicht das erste Mal…
@ Peter & Yann: Hallo, die Aktenzeichen der vom BVDM gewonnenen Prozesse kann ich hier nicht verlinken. Denn ich habe diese nicht, bin auch innerhalb des BVDM nicht mit diesem Thema betraut. Ich empfehle eine offizielle Anfrage mit ordentlichem Absender an den Vorstand des BVDM zu senden (1. oder 2. Vorsitzender). Ob der BVDM dann sein „Betriebsgeheminis“ offenlegt, kann ich nicht sagen. Schließlich lassen sich Heerschaaren von Rechtsanwälten gut bezahlen um in derartigen Themen zu „beraten“. Übrigens: Wenn eine Verwaltungseinheit ein Gerichtsverfahren verliert, ist es deren Aufgabe und Sache in Berufung zu gehen, und dafür die Kosten zu tragen. Es ist nicht Thema der Bürgerinitiativen, denn diese wurde ja nicht beklagt. Uns beim BVDM fällt auf, dass viele Streckensperrungen aus schlichter „Faulheit“ gemacht werden, eben weil man andere Massnahmen, (die weniger stark in Grundrechte eingreifen und die den sich korrekt verhaltenen Bürger nicht diskriminieren), aus „Faulheit“ nicht umsetzen will. Teil dieser „Faulheit“ ist es übrigens auch, auf Gesprächsangebote nicht ein zu gehen.
Unsere Gesprächsangebote stehen und sind bekannt, auch hier in der Feldbergregion. Es ist nun Sache der Interessengruppen und der Verwaltungen den Faden auf zu nehmen.
Hm, da will jemand unbedingt Opfer sein.
Einfach mal beim Tourenfahrer nachsehen. In Österreich wurden mehrere Motorräder und ein PKW bei normaler Vorbeifahrt gemessen. Die Motorräder blieben unter 85dBA. Ein Grund mehr für Kontrollen, statt einfach Verbote-Aussprechen. Und ein Hinweis an uns, das es möglich ist weniger Krach zu machen. . .
Hmm,
da weiß ein mutmaßlicher Nicht-Anwohner mehr als ganz viele Anwohner/innen.
Haben Sie eine plausible Erklärung dafür, warum die Anwohner/innen konsequent-fälschlicherweise die Motorradfahrer beschuldigen? Sind wir alle zu doof Autos und Motorräder auseinander zu halten?
Dass bei irgendeiner nicht näher bezeichneten Untersuchung von irgendwelchen nicht näher bezeichneten Menschen und Fahrzeugen irgendein nicht näher beschriebenes Ergebnis herauskam – wow, das beeindruckt echt und lässt mich an einem Verstand zweifeln – nur bei wem? Außerdem: „normale Vorbeifahrt“ – prima! Das Anwohnerproblem ist doch, dass es viel zu oft keine „normale Vorbeifahrt“ gibt, sondern dutzendfach „unnormale Vorbeifahrten“. Himmel, lass Hirn regnen!
Doch, sie sind lauter als früher. Dazu verlinke ich (wenn das nicht gestattet ist, bitte löschen) einen SWR-Podcast mit Beteiligung von Michael Lenzen und Clemens Gleich (beides Fachleute der Motorradbranche). Dort wird das gesamte Problem relativ offen benannt.
Sehr interessant…es lohnt wirklich, sich den Podcast einmal komplett anzuhören. Dort kommt die Wahrheit schonungslos auf den Tisch.
https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/ausgeknattert-was-hilft-gegen-motorradlaerm-100~_refTime-1625161800_-89c565591d604b3571f65cf9b2515fbc1321d076.html
Sie werden verstehen, dass ich deshalb die Opferrolle der Motorradbranche nicht nachvollziehen kann. Außerdem wohne ich im ländlichen Bereich. Hier spielen PKW bei den Lärmemissionen nahezu keine Rolle. Auf einen extrem lauten PKW kommen mindestens zehn Motorräder mit vergleichbarer Lautstärke.
Die Forderung nach mehr Kontrollen durch die Polizei ist meiner Meinung nach nur eine Hinhaltetaktik. Personell ist so etwas überhaupt nicht leistbar und deshalb kann diese Forderung nicht umgesetzt werden. Dadurch ändert sich also überhaupt nichts an dem Problem und es kann schön weiter sozial unverträglich gefahren werden.
Aber ein weiter so kann und wird es nicht geben. Die Gesellschaft wehrt sich zunehmend. Die 70-80% gewonnenen Verfahren sind nur eine Momentaufnahme. Und wenn die Daten der Lärmmessungen es hergeben, ändert sich auch die Rechtsprechung. Der Gesundheitsschutz hat in unserem Rechtsstaat oberste Priorität.
@Theo: Seit dem 1. Januar 2016 gelten in der EU für Motorräder die neuen Vorschriften für Abgas- und Lärmemissionen nach der UN-Regelung Nummer 41.04 (UNECE-R 41.04, „Euro-4-Norm“). Bis dahin durften die Fahrgeräusche in einem definierten Betriebszustand maximal 80 Dezibel betragen. Im Jahr 2016 wurde dieser Grenzwert auf 78 Dezibel, 2017 auf 77 Dezibel abgesenkt.
Das bedeutet die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Lärmemission wurden verschärft. TATSACHE IST ABR LEIDER AUCH (und das gebe ich unumwunden zu), dass verbotener Weise diese Vorschriften vielfach nicht eingehalten werden. Tatsache ist aber auch, dass diese durch die Polizei sehr wohl kontrolliert werden kann. Auch haben wir ausreichend Polizei die das beherrscht, bzw. wir könnten und sollten diese haben. Der BVDM fordert dies seit langen und auch aktuall wiederholt. Daher ist unsere Forderung, die schwarzen Schafe zu bestrafen und nicht gesetzestreue Bürger. Dies ist keine Hinhaltetaktik, wie Sie behaupten. Nun, dass Politiker und Behörden oft genug schlafen, wissen wir Alle. Nicht nur im Strassenverkehr, sondern auch in anderen Lebensbereichen finden sich Beispiele. (Ein gutes Beispiel sind die „CUM-EX-Geschäfte“ der Banken oder auch das „Wirecard-Drama“ einer Großbank. Beides kriminelle Ereignisse, die der Finanzminister Scholz sträflich hat durchgehen lassen). Ich erwarte von einem Rechtsstaat die Durchsetzung des Rechtes und nicht die Diskriminierung gesetzestreuer Bürger, bzw. die Kapitulation vor dem Unrecht! Kurz und Gut: Ich bin nicht bereit die Konsequenzen von Politikversagen zu tragen.
Marianne, dann lass beim nächsten Regen den Schirm mal zuhause. Vielleicht hilft’s.
Hab mal nachgesehen. https://bikers-voice.at/news/soundcheck-by-bikers-voice/
Hallo zusammen,
ich lese gerade den IPC6-Bericht und finde im Kontext der wohl leider notwendigen Dekarbonisierung den Diskurs rund um Motorradlärm auf schönen Motorradstrecken in diesem Kontext irgendwie seltsam (siehe Website-Link).
In Italien gibt es Streckensperrungen für Verbrennungsmotoren an bestimmten Tagen Rund um die Sella Ronda, am Mittwoch, wenn ich mich richtig erinnere. Vielleicht ist das ja ein Weg (A) die Strecken offen zu halten (B) das Motorenlärm-Problem zu lösen und (C) eine Art Gleichberechtigung herzustellen (weil dann ja alle elektrisch fahren müssen).
Ich fahre gerade ein Motorrad BJ 2005 mit >100 PS und überlege schon seit einiger Zeit ob und welches Modell wohl das nächste wird. Die aktuellen Motorräder sind gefühlt im tatsächlichen Fahrbetrieb Lauter als meine aktuelle Maschine.
An ein E-Bike traue ich mich (noch) nicht ran, auch wenn ich die Enerica-Modelle sehr faszinierend finde. Neben dem Problem des hohen Invests sehe ich Probleme mit der Lade-Infrastruktur. Und ich fürchte auch, dass der Akku in Zeiten der „Nichtnutzung“ schneller altert. Darüberhinaus wäre ich auch damit von Streckensperrungen betroffen.
Bei mir geht es beim Motorradfahren nicht um den Krach des Motors. Ich verreise damit sehr gerne und ärgere mich dann tatsächlich über Streckensperrungen, zumal manchmal sehr lange und wirklich hässliche Umfahrungen notwendig sind.
Ein E-Pedellec sehe ich auch nicht als Alternative an. Ich finde es eher traurig wenn man auf den entlegensten Wanderwegen plötzlich Horden von E-Mountainbikern hat, die dann eben auch ihren Wohlstandsmüll hinterlassen und den letzten Zufluchtsort für Tiere stören.
Mich macht an der Debatte traurig, dass jede Gruppe mit den Fingern auf die Andere Zeigt. Ein Dialog findet nicht statt. Es wird in die Vergangenheit, nicht in die Zukunft geschaut.
Gleichberechtigung hin oder her. Fakt ist, dass die Wahl des Gangs und der Drehzahl über Lärm oder “okay” entscheiden. Lärmblitzer an typischen Stellen wären m. E. technisch überhaupt kein Problem. Man fragt einfach die Anwohner, wo diese immer mal wieder stehen müssten und stellt ein Hinweisschild vergleichbar zu Tempolimit & Radar auf – plus „einfach nur machen“.
Ich frage mich, warum das nicht passiert und warum dieser sehr lange schwelende Konflikt nicht erst mal mit durchaus heute schon möglichen Kontrollen entschärft wird.
Ich persönlich habe die Wahrnehmung, dass an Wochenenden nicht kontrolliert wird (das ist aber rein subjektiv). Klar, ich möchte am Wochenende auch nicht arbeiten.
Ich finde es auch sehr traurig, dass die Industrie es nicht geschafft hat, alternative Antriebskonzepte und Motoren zu entwickeln, die auch im Fahrbetrieb jenseits der gesetzlichen Messzyklen im erhöhten Drehzahlband angenehm „okay“ leise bleiben. Guter Klang muss m.E. nicht laut sein.
Wenn ich auf Reisen gehe, finde ich es schöner, wenn sich Menschen über mich und meine Art des Reisens freuen. Kinder freuen sich da sehr oft, Erwachsene weniger.
Ich würde mir wünschen, dass sich alle freuen.
Viele Grüße,
Ralf
@ Ralf: Ralf Du schreibst: “ Die aktuellen Motorräder sind gefühlt im tatsächlichen Fahrbetrieb lauter als meine aktuelle Maschine.“ – Das muss nicht so sein und ist auch so nicht für alle neuen Motorräder richtig. Du kannst das sehr gut überprüfen, wenn Du mal in Deinem KFZ-Schein nach dem Standgeräusch schaust. Dieses ist dort eingetragen. Das Standgeräusch ist durchaus ein Indikator, auch wenn das tatsächlich Fahrgeräusch wesentlich von Deinem Fahrstil abhängt. Dann kannst Du den Händler bei Deinen zukünftigen „Wunsch-Motorrädern“ jederzeit nach dem Standgeräusch des neuen Bikes fragen. So kannst Du Dich gut dem Thema annähern.