Das von der EU geplante radikale „Verbrenner-Aus für Neufahrzeuge“ ab 2035 betrifft vordergründig nur PKW. Aber  indirekt werden auch Motorräder betroffen sein. Denn wenn keine “E-Fuels“ (künstliche umweltfreundliche Kraftstoffe) für Neufahrzeuge erlaubt werden, wird es aus wirtschaftlichen Gründen auch keine „E-Fuels“ für Motorräder geben. Der Markt der Motorräder ist zu klein, um „E-Fuels“ preiswert herzustellen und an Tankstellen zu verkaufen. Die „Economies of Scale“ können ihre segensreiche Wirkung dann besonders gut entfalten, wenn möglichst viele Nutzer „E-Fuels“ kaufen. Viele Motorradhersteller (z.B. BMW) und auch die Zeitschrift MOTORRAD haben gezeigt, dass Motorräder (auch ältere Baujahre) problemlos mit „E-Fuels“ fahren können.

Was sagt nun eigentlich die Bevölkerung in Deutschland zu der Radikalität der EU (die von den GRÜNEN unterstützt wird)?

Eine aktuelle, repräsentative Umfrage von infratest-dimap zeigt, dass 67% der Bundesbürger ein Verbrenner-Verbot für falsch halten. Diese Ablehnung wird von allen Altersgruppen geteilt, einschließlich der sogenannten „Klimajugend“. Mit Ausnahme der GRÜNEN wollen auch alle Anhänger der verschiedenen Parteien kein radikales Verbot des Verbrenners, so wie die EU das plant.

 

Frage: Wie denkt ihr  Motorradfahrer eigentlich darüber?

 

Inzwischen, wie der Autor diese Zeilen schreibt, vermeldet die Presse Nachrichten, dass die EU nachgeben will. Der Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hatte gedroht die notwendige Zustimmung der Bundesregierung zu dem geplanten EU-Gesetz zu verweigern. Die EU-Kommission kommuniziert nun Vorschläge, dass PKW mit Verbrenner-Motoren die „E-Fuels“ tanken auch nach 2035 zugelassen werden könnten:

https://www.merkur.de/wirtschaft/verbrenner-streit-eu-kommission-schlaegt-kompromiss-vor-zr-92161255.html

Wir sind gespannt, wie der endgültige Gesetzesvorschlag aussieht.