Zugegeben, meine beiden BMW-Motorräder (die „Zwei-Ventiler“ R100RS und R100S) sind beide über 40 Jahre alt. Es sind sehr gut gepflegte Oldtimer, die im Straßenverkehr – neben einer modernen Honda – noch intensiv gefahren werden. Auch auf langen Touren in das Ausland.
Doch jetzt bekommt meine „nostalgische“ Markentreu zu BMW erhebliche Kratzer. Zweifel beschleichen mich, denn eines kann ich nicht akzeptieren: Jede Art von Diskriminierung sind mir zutiefst zuwider.
Was hat das mit BMW zu tun? Eine aktuelle Pressemeldung in der Zeitung „WELT“ (konkret in der Online-Ausgabe: https://www.welt.de/politik/deutschland/article252985806/Vorstoss-von-BMW-Wuerde-man-im-Stau-dauernd-von-E-Autos-ueberholt-wuerden-sich-das-viele-ueberlegen.html ) löst nicht nur Befremden aus, sondern regelrecht Entsetzen: Der BMW-Vorstand Dr. Milan Nedeljković schlägt eine Reihe von Maßnahmen vor, mit welchen er den Absatz von Elektro-Motoren in PKW stimulieren will. Allerdings sind seine Vorschläge eine knallharte Diskriminierung aller Fahrzeuge mit Verbrenner-Motor. Somit auch von Motorrädern mit Verbrenner-Motoren.
Konkret fordert der BMW Vorstand Dr. Milan Nedeljković:
- Eine eigene Autobahnspur für Elektrofahrzeuge. „Würde man im Stau stehend dauernd von E-Autos überholt, würden sich viele sicherlich überlegen, ob sie nicht doch umsteigen“……., (1)
- Eine privilegierte Zufahrt in die Innenstädte….. (1)
- Kostenloses Parken….. (1)
Hier das wörtliche Zitat aus dem Magazin Münchner Merkus (auf welchse sich die WELT bezieht:
„…..Es geht nicht zwingend um Kaufprämien. Das wäre auf Dauer auch nicht sinnvoll. Es gibt andere Möglichkeiten, um E-Autos attraktiver zu machen: Etwa der privilegierte Zugang zu Innenstädten, kostenlose Parkmöglichkeiten oder eine eigene Spur auf der Autobahn. Würde man im Stau stehend dauernd von E-Autos überholt, würden sich viele sicherlich überlegen, ob sie nicht doch umsteigen…..“ (2)
Derartige Vorschläge sind eine klare Diskriminierung aller Bürger, die aus verschiedenen Gründen „noch“ mit einem Verbrenner unterwegs sind, sei es mit 4, 3 oder 2 Rädern.
Sinn und Geist unseres Grundgesetzes werden regelrecht mit Füssen getreten. Heißt es doch im Artikel 3 GG:
(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
Vielleicht wäre es angebracht, Dr. Milan Nedeljković würde sich einmal intensiv mit der Kultur und der Rechtslage in Deutschland vertraut machen, sich einmal intensiv mit Sinn und Geist des Grundgesetzes beschäftigen.
Tja, was mache ich nun? Motorradfahrern ist eine zutiefst emotionale Angelegenheit. Die Verbundenheit mit einer Marke, ihrer Geschichte, aber auch mit dem aktuellen Verhalten dieser Marke spielt eine erhebliche Rolle für die „Freude am Fahren“. Dies „Freude am Fahren“ mit meinen beiden alten BMW hat nun durch Dr. Milan Nedeljković erhebliche Kratzer – sagen wir eher ziemlich tiefe „Beulen“ – bekommen. An einen Kauf einer modernen BMW ist unter diesen Umständen auf keinen Fall zu denken.
Ich werde jetzt die beiden BMW erstmal einmotten, nachdenken und Ja: Ich fahre mit großer Freude meine 4-Zylinder Honda.
Anmerkung:
(1) Zitiert aus WELT Online: https://www.welt.de/politik/deutschland/article252985806/Vorstoss-von-BMW-Wuerde-man-im-Stau-dauernd-von-E-Autos-ueberholt-wuerden-sich-das-viele-ueberlegen.html (abgerufen: 14.08.2024, 14:00 Uhr).
Zur Person von Dr. Milan Nedeljković: https://www.press.bmwgroup.com/deutschland/article/detail/T0301186DE/lebenslauf-von-dr-milan-nedeljkovi%C4%87-mitglied-des-vorstands-der-bmw-ag-produktion?language=de
Also, ich würde die RS gerne übernehmen.
Hallo Steffen,
meine endgültige Entscheidung ist noch nicht gefallen. Vielleicht beruhigen sich ja meine Nerven wieder…..
Servus!
Fahr die alten Schätzchen weiter!
So ein Manager ist schneller weg vom Fenster als er auf den Posten gekommen ist.
Die handeln sowieso nach dem Motto, was schert mich mein Geschwätz von gestern!
In diesem Sinne, genieße die Fahrt mit der Vergangenheit, die moderne Fahrzeuge nie erreichen werden!
Gruß Joachim
Eine eigene Autobahnspur für Elektrofahrzeuge, die mit leerem Akku stehenbleiben, gibt es doch bereits.
Hatte ich grad letztes Wochenende. Ladesäulen an der Autobahn vor Wuppertal alle defekt. Ladesäule am Hotel defekt. Schöne neue Welt…
Herr Dr. Nedeljkovičs? Ich glaub, meine K25 in der Garage hat grad gelächelt. Wer ist das?
Gähn! Also Rassismus kann ich hier nicht erkennen, Diskriminierung? Eventuell. Obwohl man im Ausland schon deutlich weiter ist: Im Land der Freiheit gibt es auf Autobahnen dezidierte „Car Pool Lanes“. Und in D Spuren für Bus und Taxi. Nur weil ein Manager von BMW in einem Blatt der Springerpresse irgendetwas absondert, hast Du plötzlich keine Freude mehr an Deinen 40 Jahre alten BMW-Motorrädern? Ehrlich? Dann dürfte ich keine Suzuki mehr fahren, weil der aktuelle Chef von dem Unternehmen ein Duzfreund von Orban ist. Und BMW schjon garnicht, weil mit den Gespannen Wehrmachtssoldaten an die Ostfront befördert wurden. Das war dann weniger Freude am Fahren sondern an anderen Dingen. Hat aber meines Erachtens garnix mit heute zu tun, kann aber stören, wenn man zuviel nachdenkt. Meine Meinung: Wenn Dich so etwas wie die Aussagen von Nedelkovic stören, dann lies und höre keine Nachrichten. Fahre deine schönen Kräder und freu Dich dabei.
Je mehr ich gedrängt oder gezwungen werde, um so größer wird meine Abneigung , mein Widerstand. Das geht nicht nur mir alleine so.
Hallo Steffen,
meine endgültige Entscheidung ist noch nicht gefallen. Vielleicht beruhigen sich ja meine Nerven wieder…..
Was der alte BMW-Kernschrott jetzt mit dem Wunsch nach mehr E-Autoverkäufen zu tun hat, erschliesst sich mir nicht.
Die Trommeln doch nur weil sie ihr Gelump in der Welt nicht mehr loswerden. Die Chinesen sind den deutschen Herstellern in Ausstattung und Qualität haushoch überlegen. NAtürlich auch dank der Staatlichen SUbventionen. Das ist dann der nächste Schrei: Steuergelder mal wieder in die Autoindustrie zu pumpen. Und unsere weichgespülten, Industrietreuen (FTP-)Politiker fallen dann wieder auf den immer funktionierenden Warnruf nach Arbeitsplätzen rein und buttern Kohle in eine sterbende Industrie.
Warten wir es ab.
Hallo Van,
natürlich haben die beiden BMW-Oldtimer nichts mit modernen E-Motorrädern oder E-Autos gemeinsam. Die Story ist, dass ein BMW-Vorstand auf der Autobahn E-Autos priviligieren will. Wörtlich sagt der BMW-Vorstand im Interview (Welt): „.. eine eigene Autobahnspur für Elektrofahrzeuge. Würde man im Stau stehend dauernd von E-Autos überholt, würden sich viele sicherlich überlegen, ob sie nicht doch umsteigen“…… Ähnlich will er priveligierten Zugang für E-Motoren zu Innenstädetn und privilegierte Parkplätze. Bedeutet: Egal wie alt oder neu unsere Motorräder sind, als Verbrenner würden diese systematisch und absichtlich benachteiligt. Und ganz ehrlich: Mich ärgert das maßlos.
Mit deinen ‚alten Schätzchen‘ darfst du auch heute noch in alle Innenstädte, trotz Umweltzone, obwohl alte PKW (ohne H-Kennzeichen) das schon lange nicht mehr dürfen, daher schätze ich die Gefahr, dass Zweiräder von solchen neuen Regeln betroffen sein könnten als extrem gering ein.
Fahre selber eine alte R80R…
Für’s Parken der Karre habe ich noch nie(!) etwas bezahlen müssen, für’s Auto in den allermeisten Fällen schon.
Tja, zum einen gibt es schon Vorteile für eKfz. Bei uns im Ort zum Beispiel dürfen die 2h kostenlos parken.
Und in einigen Städten darf ich schon heute mit dem Motorrad (auch Verbrenner) die Bus-Spur benutzen.
In meiner Garage steht eine BMW R75/5, Bj.71, neben eine SR/S, Bj.21, von ZERO.